Thomas Engst

Amphibien haben es in unserer Zeit nicht einfach. Immer mehr schwindet ihr Lebensraum oder die Umstände in selbigem werden zunehmend schlechter. All wäre das noch nicht genug, erscheint aktuell ein Pilz auf der Bildfläche der in den meisten Fällen zum Tod des Tieres führt. Der aus Asien eingeschleppte Pilz befällt die Haut der heimischen Salamander und Molche und tötet sie. Dabei ist der Pilz kein Unbekannter. Batrachochytrium salamandrivorans hat fast die gesamte Population der Fuersalamander der Niederlande dahin gerafft. Wohlgemerkt in den letzten 10 Jahren. Forscher der Universität Zürich sowie der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (KARCH) mahnen vor der unbedachten Einfuhr exotischer  Reptilien. Die Wissenschaftler haben, aufgeschreckt durch die drastische Sterberate in Holland, rund 5000 Amphibien aus vier Kontinenten auf den Pilz untersucht. Das Ergebnis ist einleuchtend. Der Pilz, Batrachochytrium salamandrivorans, ist hochgradig gefährlich, besonders der Teichmolch (Triturus cristatus) ist besonders anfällig.  Immun sind hingegen sind Frösche, Kröten und schlangenartige Amphibien.

Aber auch in Asien ist der Pilz ein alter Bekannter. In mehr als hundert Jahre alten Museumsexponaten von Amphibien wurde er bereits eindeutig nachgewiesen. Der vermutlich aus Südostasien stammende Pilz wurde wahrscheinlich mit dem Handel nach Europa eingeführt. Ein ähnliches Drama hat sich vor Jahren mit der Spanischen Wegschnecke ereignet. Asiatische Molche und Salamander sind weltweit bei Sammlern und Züchtern beliebt und werden rege gehandelt. Alleine in den Jahren zwischen 2001 und 2009  wurden in den USA mehr als 2 Millionen Exemplare von Feuerbauchmolchen gehandelt. Da diese Art besonders anfällig für den Pilz ist, stellen sie eine große Gefahr für andere Arten dar. Wie sich der Pilz auf deutsche Populationen auswirkt ist noch völlig unklar. Vielleicht erfahren wir etwas im nächsten Jahr, wenn die Zählungen wieder anlaufen.