Thomas Engst

Es gab eine Zeit, da war unsere Landwirtschaft und die Sache mit der Artenvielfalt war noch nicht so schlimm wie heute. Hauptgrund dafür war die damalige Nutzungsform der Landschaft. Konkret spielte Weidehaltung im Allgemeinen sowie die Form der Waldweide im Speziellen ihre Stärken aus. Großpflanzenfresser haben einen immens positiven Aspekt auf Flora und Fauna. Verzahnung sowie Schaffung von Lebensräumen begünstigten den damaligen Transport von Samen und Störstellen ermöglichten einer Vielzahl von Pflanzen ihre ökologische Nische zu finden und zu besetzen. Ganz zu schweigen von den Effekten auf die Tierwelt die so ein frischer Dunghaufen hervorruft. Waldweiden waren einst die wichtigste Form der Nutztierhaltung. In den lichten Hutewäldern, vornehmlich mit Eichen und Buchen bestanden, fand das liebe Vieh noch einmal energiereiche Nahrung (Eicheln bestehen bis zu 80 % aus Stärke und Öl) und konnten sich so vor dem nahenden Winter ordentlich Speck anfressen. Die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die DBU Naturerbe GmbH lässt diese prägende Nutzung nun auf ihrer Naturerbefläche Hainberg wieder auferstehen. Rund 500 Festmeter Laub- und Nadelholz werden in den kommenden Tagen von Forstarbeitern aus den entsprechenden Beständen entnommen. Sollte alles nach Plan laufen, sind die einrichtenden Maßnahmen bis Ende Januar abgeschlossen. Ich freue mich über die Entwicklung und bin gespannt ob deren Verlauf. An dieser Stelle möchte ich es wie ein geschätzter Kollege von mir halten: Möchte man die natürliche Dynamik erhalten, so ist der Einsatz von Großpflanzenfressern unumgänglich (Quelle: DBU).