Thomas Engst

Es hat mittlerweile Tradition. An jedem 1. Januar laufe ich am frühen Vormittag durch meine Wahlheimat Bernburg und schaue mir die Spuren der Silvesternacht an.

Nun war 2020 alles anders. Im Vorfeld des letzten Tages im Jahr, wurde ein Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern ausgesprochen und das Versammeln auf öffentlichen Plätzen untersagt.

In den letzten Jahren bestimmten übervolle Mülleimer, verschmutzte Gehwege und Hauseingänge das morgendliche Bild. Nicht selten waren die Spuren des Jahreswechsels noch bis Ende Februar zu sehen.

Was an Müll fehlte, machte der Vandalismus wett. Spuren von mutwilliger Zerstörungen waren zuhauf zu finden.

Bereits am Nachmittag war es ruhiger als in den Jahren zuvor. Sollte dies, obwohl es im Salzlandkreis kein ausdrückliches Verbot von Knallerei gab, auch am Abend und in der Nacht so bleiben?

Ja und nein. Ein paar verwegene Menschen haben es sich dennoch nicht nehmen lassen, ein paar Raketen in die Luft zu schießen. Aber es waren deutlich weniger und der ganze Zinober ebbte auch schneller wieder ab.

Eine Frage der Zeit: die grünen City-Roller blieben auch nicht verschont.

Dementsprechend gespannt war ich, als ich am 1. Januar 2022 meinen Streifzug durch die Innenstadt von Bernburg begann.

Bereits nach wenigen Metern wurde klar, hier fehlt etwas. Im positiven Sinne. Die Straßen im üblichen Maße sauber, die Mülleimer leer und die Rasen lediglich mit Hundekacke verziert.

Von Feuerwerksresten war wenig zu sehen. Ich musste schon suchen, um die eingebundenen Bilder zu bekommen.

Wie war es bei euch? Auch etwas leiser oder der gleiche Krach wie in den Jahren zuvor?