Thomas Engst

Die intensive Landwirtschaft gilt als einer der Hauptursachen für den globalen Artenschwund. Viele Landwirtschaftsflächen bieten der Flora und Fauna keinen artgerechten Lebensraum mehr und setzen den Beständen von Feldlerche, Ackerwildkräutern und Co. gehörig zu. Eine groß angelegte Protestaktion der verschiedenen europäischen Umweltverbände sollte die Situation zumindest in der Europäischen Union ändern. Das scheint auch teilweise geglückt zu sein.

Keine Pestizide auf ökologischen Vorrangflächen

Am 14. Juni fasste das EU-Parlament einen folgenschweren Beschluss. Sollte dieser mit Konsequenz und der nötigen Ernsthaftigeit verfolgt werden, so könnte die Artenvielfalt auf den Äckern und Feldern deutlich profitieren. So stimmte das EU-Parlament für ein Pestizidverbot auf ökologischen Vorrangflächen. Dieses tritt ab Januar 2018 in Kraft. Die Abstimmung war allerdings keine leichte Geburt. Gerade aus Deutschland und Großbritannien wehte ein heftiger Gegenwind.

Pestizidfreie Vorrangflächen ein erster Schritt zur Artenvielfalt

Ein Verbot von Pestiziden auf ölologischen Vorrangflächen ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch sollte man hier den Tag nicht vor dem Abend loben. Bis zu einer grundlegenden Reform der Agrarpolitik ist es noch ein weiter und vor allem steiniger Weg. Bisher fließen jährlich gut zwölf Milliarden Euro an Direktzahlungen unter anderem für die ökologischen Vorrangflächen an die Landwirte in der EU. Insgesamt beträgt das EU-Agrarbudget 60 Milliarden Euro pro Jahr. Direktzahlungen bedeutet dabei sinngemäß, dass es ausreicht Landwirt zu sein.

Eine Biene sammelt den Pollen einer Sonnenblume.