Thomas Engst

Auwälder gehören zu einer intakten Natur wie die Vögel in den Himmel. Leidlich mussten wir im Sommer des letzten Jahres erfahren, was passiert wenn Flüsse ihrer Überschwemmungsgebiete beraubt werden. Dennoch werden Auwiesen nach wie vor zu Äckern umgebrochen. Dabei ist eine Auwiese der beste Hochwasserschutz den wir uns vorstellen können. Umso mehr freut es mich, dass der NABU im Westhavelland mit einem neuen Projekt ein Zeichen setzt. Tausende Weiden-Stecklinge wurden gepflanzt. Durch die Anpflanzung typischer Gehölze möchte man der Unteren Havel einen Teil ihres natürlichen Auwaldes zurückzugeben.
Die erste Fläche mit dem Motto “Wald statt Wiese” befindet sich auf der Drosselinsel in Vehlgast. Um den Auwald zu etablieren kommen drei-bis sechstausend Stecklinge pro Hektar in die Erde. Natürlich im bunten Mix von männlichen und weiblichen Individuen.
Um so ein Projekt zu stemmen, braucht es auch die Unterstützung der dortigen Landwirte. Als Flächeneigentümer bzw. -bewirtschafter haben sie ein Wörtchen mit zu reden. Die jetzt gesteckten Weiden haben noch eine Größe von einem Meter aber das wird sich bald ändern. Weiden haben ein Wachstum von ca. 1 Meter pro Jahr. Die Untere Havel ist schon heute ein bedeutendes Feuchtgebiet. Der ungeheuer abwechslungsreiche und vielseitige Lebensraum wird durch den höchsten Naturschutz-Status geschützt und blickt einer goldenen Zukunft entgegen.