Thomas Engst

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Die Thematik um Neobiota ist Lesern dieses Blogs nicht fremd. Stellt sie doch den Naturschutz und andere Disziplinen vor immense Herausforderungen. Invasive Neobiota brechen heimische Ökosysteme auf und nisten sich in schon besetzte Nischen bzw. nutzen unbesetzte Nischen aus um sich zu etablieren. Nicht selten mit dramatischen Folgen für die Gesundheit. Man denke hierbei an den Riesenbärenklau. Nun macht ein weiterer Vertreter dieser gebietsfremden Arten von sich reden. Die Schwarzmundgrundel. Wie das Thünen-Institut für Ostseefischerei in Rostock mitteilte, verbreitet sie sich rasant im Ostseeraum. Mittlerweile beeinflusst ihre Abundanz sogar das Ökosystem Ostsee. Die ursprünglich im Kaspischen Meer beheimatete Fischart stellt sich zunehmend als Nahrungskonkurrent für die Flunder an der Küste Polens heraus. Geht die rasante Verbreitung weiter, so wird sie die heimischen Plattfische verdrängen. Um ebendies nicht geschehen zu lassen, wurde eine Arbeitsgruppe, bestehend aus 20 Mann, gegründet. Diese soll die invasive Fischart im Auge behalten.

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Den Weg zu uns gefunden hat die Schwarzmundgrundel aller Wahrscheinlichkeit nach über das Ballastwasser von Schiffen. Um das nötige Reisegewicht zu bekommen, lassen Tanker und Schiffe spezielle Ballasttanks mit Meerwasser vollaufen. Weiß der Geier was dabei an Bord gespült wird. Wird der zusätzliche Ballast in Form von Wasser nicht mehr gebraucht, bspw. weil man mehr Ladung aufgenommen hat, so pumpt man das Wasser wieder aus dem Schiff und schon sind die Fische über die halbe Welt transportiert wurden. Wiedereinmal ist es die Unbedachtsamkeit des Menschen die uns hier Ärger bereitet. Man ist sich der Problematik des Ballastwassers inzwischen bewusst und hat ein entsprechendes Übereinkommen verabschiedet.