Thomas Engst

In vielen Bereichen findet heutzutage Nanosilber Anwendung. Beispielsweise in Kosmetika, Lebensmittelverpackungen, Desinfektionsmitteln und in der Textilindustrie.

Dank moderner Technik wird ein Großteil der Silberionen aus dem Abwasser gefiltert, dennoch gelangt ein kleiner Teil davon in die Umwelt. Bisher ist nur wenig über den Verbleib und die Auswirkungen des Nanosilbers auf die Umwelt bekannt.
Klar ist jedoch, dass Silberionen auf Wasserorganismen  eine stark toxische Wirkung haben.

Über die Höhe der Konzentration damit eine Schadwirkung auftritt sowie über die Reaktion der Pflanzen auf diesen Stress ist ebenfalls nur wenig bekannt. Wissenschaftler der  der ETH Lausanne und der ETH Zürich untersuchen nun die Auswirkungen von unterschiedlichen Konzentrationen von Silberionen im Wasser und deren Auswirkungen auf die Pflanzenzellen der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii.

Die Untersuchungen haben ergeben, dass die Silberionen den Energiestoffwechsel der Algen schädigen. Die Fähigkeit zur Fotosynthese wird daher stark geschädigt und damit sinkt auch die Wachstumsrate. Eine mögliche Ursache für diesen Umstand kann ein Bestreben der Alge sein, entstandene Schäden reparieren zu wollen. Bei geringen Konzentrationen waren diese Bemühungen sogar von Erfolg gekrönt. Bei stärkerer Belastung reichten die Erholungsmechanismen jedoch nicht mehr aus.

Ebenfalls ist abzuwarten, wie die Pflanzen auf zusätzliche Stressfaktoren wie Chemikalien reagieren und ob die Silberionen wieder aus den Zellen heraustransportiert werden können. Wir werden sehen was die Wissenschaft noch zu Tage fördert.

In diesem Sinne…