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Auf dem Weg zum Salzländer Kulturkonsul wollen 40 verschiedene und quer über den Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt verteilte Stempelstellen aufgesucht werden. Mitunter führen diese zu überaus interessanten Orten. Das für mich schönste und empfehlenswerteste Stempelziel ist die Kreisgrabenanlage von Pömmelte, nahe der Stadt Barby an der Elbe. Hier wird seit Jahren anhand archäologischer Ausgrabungen die Vergangenheit der Region und des Landes erforscht und Geschichte lebendig gemacht.
Die Anlage wurde wurde im Rahmen von Flugprospektionen entdeckt, in deren Folge 2005 bis 2006 geomagnetische Untersuchungen stattfanden. Die Luftbildstrukturen konnten dadurch bestätigt werden und förderten weitere Ringanlagen sowie eine kleinere Kreisgrabenanlage zutage, welche von der größeren Konstruktion überlagert wird. Die Kreisgrabenanlage von Pömmelte-Zackmünde ist ein komplexer Ritualort, an dem vielfältige religiöse Handlungen ausgeübt wurden. Seit Dezember 2015 trägt die Anlage den Namen “Ringheiligtum Pömmelte” und ist inzwischen international bekannt.
Ähnlich wie für die Himmelsscheibe von Nebra und Goseck ist auch für Pömmelte-Zackmünde eine astronomische Komponente belegt. Hier korrespondieren zwei der Zugänge mit Auf- und Untergängen der Sonne zu überlieferten Jahresfesten. Die Struktur mit Wall und Segmentgraben ordnet die Kreisgrabenanlage den „Henge-Monumenten“ zu. Diese sind zwischen der Mitte des 3. Jahrtausends und der Mitte des 2. Jahrtausends v. u. Z. in Teilen Europas verbreitet. Pömmelte ist grundsätzlich vergleichbar mit den englischen Henge-Monumenten, Woodhenge und Durrington Walls, die zum Teil in die gleiche Zeit gehören.
Einige der Funde sind seit Anfang September 2016 im Salzlandmuseum zu sehen. Dort wird von den ersten Funden um Pömmelte bis zur Ausgrabung und Rekonstruktion die Geschichte des Ringheiligtums erzählt. Das für die Ringe verwendete Holz stammt von Robinien. Diese Baumart wurde nicht ohne Grund ausgewählt, gilt ihr Holz doch als stabiles Bauholz.
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