Thomas Engst

Heute mal wieder ein Bericht aus meiner Heimatstadt. Für gewöhnlich agiert Chemnitz eher etwas plump und unbeholfen in Sachen Natur- und Umweltschutz. Da werden munter Neophyten gepflanzt oder bei der Grünflächenpflege übersehen und viel lieber heimische Arten abgemäht. Aber manchmal gibt es dennoch Lichtblicke. Seit Längerem schon gibt es eine astreine Fischtreppe im namengsgebenden Fluss. Um den Fischen die Wanderung zu ermöglichen wurde nach dem letzten Hochwasser im Rahmen der Sanierungsarbeiten gleich eine Treppe in guter Qualität gebaut.

Fischtreppe in Chemnitz (Sachsen)

Fischtreppen steheh und fallen mit dem Eingang. Schaffen sie es nicht, eine stärkere Strömung als der Fluss z uerzeugen sind sie praktisch nutzlos. Um sich zu orientieren schwimmen Fische immer der stärksten Strömung nach. Um die Tiere in die Anlage zu locken muss es also heiß hergehen. Sind sie ersteinmal in der Anlage angekommen, so muss die künstlich erzeugte Strömung eine gewisse Stärke haben um sie bei der Stande zu haben. Ebenfalls wichtig ist der Ausgang. Ist er zu nah an der Fallkante, so war für den Fisch alle Mühe vergebens. Man kann also eine Menge falsch machen.

Ein weiteres positives Beispiel habe ich in einem hiesigen Wohngebiet entdeckt. Man munkelt ja, Chemnitz hätte ein oder zwei Neubauten mit elt Etagen und dementsprechend großen Giebelwänden. Was macht man da? Richtig, man baut Nistkästen an.

Nistkasten für Mauersegler in Chemnitz (Sachsen)

Ich finde das eine klasse Idee. So bleiben die Wände nicht ungenutzt und erfüllen einen zweck. Wenn man es genau nimmt sind sie sogar als Abwehr von Spechten zu gebrauchen. Immer wieder findet ein Specht das Dämmmaterial sehr geeignet um da drinne eine Wohnhöhle zu bauen. Mit nachbarn wie den Mauerseglern überlegt er sich vielleicht anders. Obwohl Chemnitz noch immer Nachholbedarf hat, freut es mich ein paar Lichtblicke zu sehen.