Thomas Engst

Am 24. Februar 2021 wurde seitens Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Waldzustandserhebung 2020 vorgestellt. Unter diesem klangvollen Namen verbirgt sich der bisherige Waldzustandsbericht und führt den langen Trend an Verschlechterungen von Deutschlands Wäldern fort. Zwar versucht das BEL manche Sachen positiver auszudrücken als sie wirklich sind aber so ganz will bei der Lektüre keine Freude aufkommen. Der heimische Wald, der in Wahrheit eine Hochleistungsplantage ist, liegt am Boden und wird fortwährend mit Füßen getreten.

Die vergangenen drei Dürrejahre, der massive Borkenkäferbefall, Stürme und vermehrte Waldbrände haben in den Wäldern langfristig massive Schäden angerichtet. Die jetzigen Ergebnisse gehören zu den schlechtesten seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984, die meisten Bäumen haben lichte Kronen. Eine Sache stößt mir aber besonders sauer auf. Der Bericht legt nahe, dass der Klimawandel für die katastrophale Situation verantwortlich ist, dabei liegen die wahren Gründe viel länger zurück. Die Folgen von jahrzehntelanger Misswirtschaft und profitorientierten Handeln (fehlendes Wassermanagement, falsche Baumauswahl, fehlende Waldränder etc.) werden nun durch den vom Menschen beschleunigten Klimawandel sichtbar.

Mir selber fehlt auch die Lust einen weiteren Bericht dieser Machart zu lesen. Erneut werden die Probleme benannt aber ein entschiedenes Handeln seitens Politik ist nicht zu erkennen. Selbst ehemalige Umweltparteien mit der Farbe von frischem Gras im Logo klügeln lieber mit Privatwaldbesitzern und scheuen sich vor effektiven Schritten gegen die zunehmende Zerstörung des Waldes.

Falls ihr es anders seht, lasst es mich gerne wissen und wenn ihr einen Blick in die Waldzustandserhebung 2020 riskieren wollt, findet ihr hier den Link.