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Es gibt jährlich wiederkehrende Entwicklungen bei Pflanzen, die schaue ich mir jedes Jahr an. Dazu zählt bspw. der Befall von Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) mit der Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella). Jedes Jahr (gefühlt immer zeitiger) bilden sich auf den Laubblättern der Kastanien gelbbraune Flecken, die in etwa so aussehen, als wären Zigaretten darauf ausgedrückt worden. Nach und nach nehmen diese an Anzahl zu und irgendwann trägt der Baum überwiegend welke Blätter.
Das ehemals sommerliche Grün ist einem herbstlichen Braun gewichen. Nun gibt es dazu allerhand Studien und Berichte, auch ich habe schon den ein oder anderen Artikel dazu geschrieben. Mit diesem Beitrag möchte ich allerdings in eine etwas andere Richtung gehen.
Auf meinen Spaziergängen durch Feld und Flur ist mir in diesem Jahr aufgefallen, dass es Ende Juli auffallend weniger befallene Rosskastanien gibt. Selbst Bäume, welche in den Vorjahren bereits deutliche Anzeichen eines Befalls hatten, sind in diesem Jahr noch frei bzw. haben sichtbar weniger Befall. Daher meine Frage an euch, wie sieht’s in eurer Gegend aus? Nehmt ihr eine Veränderung dahingehend war oder ist alles wie immer? Lasst es mich doch bitte wissen.
21. Juli 2021 um 9:32 pm Uhr
Hallo allerseits!
Auch ich habe den (gefühlt) weniger starken Befall in diesem Frühsommer wahrgenommen, was meiner Ansicht nach mit dem kühlen Mai in diesem Jahr zusammenhängt. Zumindest für den Fichtenborkenkäfer ist das ein Grund Vitalitäts- und Reproduktionszyklen auf spätere, wärmere Zeitpunkte zu verlagern. Ich hoffe, dass es sich mit dem Mottenbefall ähnlich verhält. Weiter habe ich gelesen (weiß leider nicht mehr wo), dass immer mehr Blaumeisen die Motten als willkommenen Leckerbissen sehen und zulangen. Und tatsächlich habe ich seitdem schon oft Blaumeisen an der Rosskastanie vor meinem Fenster dabei beobachtet. Man kann nur hoffen, dass die Natur sich selbst zu helfen weiß.
22. Juni 2021 um 8:20 pm Uhr
Hallo Thomas,
ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht. Dieses Jahr allerdings zeigt mein Kastanienbaum einen sehr starken Befall. Im Jahr 2019 und 2020 war ich ganz guter Dinge nach dem Einsatz von EM( Effektive Mikroorganismen).
Dachte, ich hab das ganz gut im Griff.😏
Unser Baum ist riesig und etwas dagegen spritzen ist wohl nicht möglich. Hat denn jemand noch ein probates Mittel , welches einen Versuch lohnt? Besonders noch in diesem Jahr einzusetzen?
Bin für jeden Rat dankbar.
Grüße aus Bamberg
Heike
22. Juni 2021 um 8:21 pm Uhr
Hallo Heike,
für dieses Jahr sind wohl alle Messen gesungen. Die Tiere sind ja bereits geschlüpft.
VG
22. Juni 2021 um 8:41 pm Uhr
Hallo Heike,
ich hatte hierzu letztes Jahr und damit weiter unten in den Kommentaren Hinweise gegeben.
Das Wichtigste ist es, das Laub abzusammeln und fachgerecht zu entsorgen.
Für einen erneuten Befall durch Tiere aus dem Umfeld ist es natürlich sinnvoll, dass auch Bäume aus der Nachbarschaft entsprechend behandelt werden.
Langfristig bringt das die besten Erfolge.
22. August 2020 um 8:37 am Uhr
Ein hallo in die Runde,
ich beschäftige mich seit etwa 1 1/2 Jahren mit einer Idee vielleicht einen neuen Weg im Kampf gegen die massive poppulation der Kastanienminiermotte gefunden zu haben, leider ist eine umsetzung der Idee mit Geldern bisher nicht einfach gewesen und seit Corona noch schwieriger.
Leider war mein Vorzeigebaum der letztes Jahr keine Motten hatte dieses Jahr leicht befallen, alle Refferenzbäume hingegen waren stark bis sehr stark befallen.
Aber ich bleibe hartnäckig am Ball.
Gruß Manfred
30. Juli 2020 um 9:28 pm Uhr
Hallo Thomas,
ich stelle leider fest, dass einige Kastanien die ich hier betreue, einen stärkeren Befall aufweisen als in den letzten Jahren.
Nun profitiert die Kastanien-Miniermotte wie der EPS sicherlich auch von den Begleiterscheinungen des Klimawandels: mit höheren Temperaturen früher im Jahr können die Tiere ihren Zyklus früher fertigstellen, und zudem schwächen Trockenheit, Hitze und die allgemein eher schlechten unterirdischen Zustände insbesondere im besiedelten Gebiet die Bäume, so dass sie weniger als Abwehr entgegen zu setzen haben.
In den bayrischen Biergärten mit den zahlreichen großkronigen, dunkellaubigen Kastanien ist mensch schon früh auf den Trichter gekommen, dem Massenauftreten resolut in der Biologie der Tiere zu begegnen: sie überwintern als Raupen im Laub. Wird das Laub also im Herbst konsequent entfernt (nicht in die Hecke kippen, den Weg finden sie! 😉 sind die Zahlen im darauf folgenden Jahr deutlich niedriger. Dieses konsequent Jahr für Jahr führt zu erträglichem Besatz.
Generell bin ich ja keine Freundin des Laub-entfernens (dazu in einem späteren Beitrag mehr), Düngegaben und natürlich wässern(!) unterstützt die Kastanien (und eigentlich alle Bäume) mit den WIederstandskräften…
30. Juli 2020 um 7:32 am Uhr
Hallo Thomas,
auf Deinen Post habe ich bewusst ein paar Kastanien angesehen und acub bei mir sind die meisten Bäume lange nicht so stark betroffen wie noch letztes Jahr! Ein Baum, an dem ich sehr oft vorbei komme, hat aktuell fat gar keine braune Flecken, obwohl dieser immer relativ stark befallen war.. Ich halte meine Augen auf jeden Fall offen und berichte dann nochmal.
Allerdings fallen mir auch immer mehr Kastanien auf, gerade in der Stadt, deren unteren Blätter komplett gelb oder vertrocknet sind. Zu warm? Zu trocken? Was meinst Du?
Liebe Grüße Pia 🙂