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Gerade läuft ja in Deutschland eine regelrechte Debatte zum Thema Wildnis und wieviel davon wir in Deutschland brauchen. In einem der letzten Beiträge habe ich mal ansatzweise versucht die Thematik zu beleuchten. Passend dazu erscheint heute eine Meldung in meiner Filterblase, welche ganz gut zum Thema passt. Das Projekt freilebende Wisente im Rothaargebirge die Landschaftspflege übernehmen zu lassen erfährt aktuell heftigen Gegenwind und man spricht hinter vorgehaltener Hand schon vom Scheitern des Projektes. Da ich selbst in einem (europaweit einzigartigen) Beweidungsprojekt einen ganz kleinen Beitrag zum Gelingen beitrage, kann ich mir die Probleme schon vorstellen, allerdings hatte ich bisher noch keine Gelegenheit, mir die Situation vor Ort ansehen zu können.
2008 startete das Vorhaben mit einer Mischung aus Euphorie und Sorgen und schließlich wurden 2013 acht Wisent-Herden wurden damals im erwähnten Rothaargebirge in die Freiheit entlassen und begründeten den mitteleuropaweit ersten Versuch diese Spezies wieder anzusiedeln. Jetzt nach ein paar Jahren Praxis stellen sich Probleme ein, die im Vorfeld nicht kalkuliert bzw. an die die nicht gedacht wurde. So schälen die Tiere die Rinde von Rotbuchen. Die ortsansässigen Bauern, die vom Holzverkauf leben, bangen nun um ihre Existenz. Bisher sollen sich die Schäden auf 6000 bis 7000 Euro belaufen. Dies berichtet die New York Times. Das zeigt, welche Reichweite so ein Projekt inzwischen aufgebaut hat. Die IUCN hat für Wiederansieldungen Richtlinien und einen Kriterienkatalog zum diesem Thema erarbeitet (den findet ihr unter dem Beitrag eingebunden). Der WWF steht indessen hinter dem Projekt und führt die positive Entwicklung des Ökosystems durch die Weidetiere an. Allerdings ist die Fachwelt inzwischen nicht mehr der einstimmigen Meinung, dass ehemals ausgestorbene Tiere sich generell positiv auf ein Gebiet auswirken. Nachzulesen ist dies in einem Artikel von Current Biology. Wie sich die Zukunft des Projektes ebtscheidet bleibt abzuwarten, am Ende entscheiden jedoch meist wirtschaftliche Interessen (Quelle: Deutsche Welle).
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