Thomas Engst

Für 44 Prozent der 14- bis 22-Jährigen gehört eine intakte, natürliche Umwelt zu einem guten Leben unbedingt dazu. Das ist ein zentrales Ergebnis der ersten repräsentativen Umfrage des Bundesumweltministeriums unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Damit Umweltschutz gelingt, sehen die Jugendlichen vor allem eine starke Verantwortung beim Staat. 43 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass durch gezielte gesetzliche Maßnahmen mehr Umweltschutz für alle erreicht werden kann.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks wird in der dazugehörigen Pressemitteilung wie folgt zitiert:

“Die Studie zeigt: Umwelt- und Klimaschutz muss noch stärker in der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen ankommen. Jugendliche haben ein hohes Interesse an Bildungsangeboten zu Nachhaltigkeitsthemen. Wenn wir diesen Bildungsauftrag ernstnehmen, können wir junge Generationen für Umwelt- und Klimaschutz begeistern und sie motivieren, mehr Eigenverantwortung zu übernehmen.”

Die repräsentative Studie untersucht den Alltag und die Einstellungen junger Menschen. Für die befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind verlässliche persönliche Beziehungen das Wichtigste im Leben. Im Alltag spielen Themen wie Ausbildung, Freizeit und Entspannung eine zentrale Rolle. Wenn sie sich Gedanken über Nachhaltigkeit machen, zeigen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein hohes Maß an Problembewusstsein.

So sind 41 Prozent beunruhigt, wenn sie daran denken, unter welchen Umweltverhältnissen die nachfolgenden Generationen aufwachsen müssen. Bezüglich ihres eigenen Verhaltens antworten sie widersprüchlich. Einerseits wollen sie ökologisch und sozial handeln. Andererseits möchten sie bei bestimmten, Freude bringenden Dingen, wie zum Beispiel Flugreisen, jetzt und in Zukunft keine Abstriche machen.

Wild0ne / Pixabay

Die Studie basiert auf einer Repräsentativbefragung von über 1.000 jungen Menschen zwischen 14 und 22 Jahren und einer begleitenden, moderierten Online-Community. Im Gegensatz zu traditionellen Erhebungen wurde das Vorhaben “Zukunft? Jugend fragen” dabei durchgängig von der Zielgruppe selbst begleitet und aktiv mitgestaltet.

Forschungsdesign und Forschungsfragen wurden im Rahmen von Workshops mit jungen Menschen entwickelt, die Untersuchungsergebnisse in Zukunftswerkstätten diskutiert und interpretiert. Darüber hinaus wurde für das Vorhaben ein Jugendbeirat eingerichtet, der sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Umwelt- und Sozialverbänden zusammensetzt. Die Studie wird auf der BMUB-Konferenz “Zukunft? Jugend fragen!” vorgestellt und mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen diskutiert.