Thomas Engst
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Gestern habe ich von der sinkenden Artenvielfalt im Nord- und Mitteldeutschen Kulturraum berichtet. Heute ereilt mich eine weitere Meldung mit dem Thema Artenschwund. Diesmal trifft des den Monarchen. Der Monarchfalter, orange mit weiß und schwarzer Färbung, ist ein nordamerikanischer Schmetterling. Seine Lebensweise machte ihn weltbekannt, er ist nämlich ein wahrer Herumtreiber. Jedes Jahr unternimmt er eine unglaubliche Reise von mehreren tausend Kilometern. Um zu überwintern nimmt er jedes Jahr einen Flug von bis zu 4500 Kilometern mit dem Ziel Mexico auf sich. Für diese Strecke braucht er ca. zwei Monate und stellt somit einen tierischen Rekord auf. Kein anderes Insekt hat eine längere Reise zu seinem Winterquartier. In Mexico sind sie auf Kiefern angewiesen, an welchen sie in riesigen Gruppen überwintern.

Aber dieses Spektakel ist leider bedroht. Die Bestände des Monarchen nehmen leider rasant und stetig ab. Seit 1993, als die Überwachung der Population begann, kamen 2013 so wenige Schmetterlinge in ihren Winterquartieren an wie nie zuvor. Die Fläche, die sie dabei einnahmen, hat in nur einem Jahr um 43 % abgenommen.
Die Gründe dafür sind, welch ein Zufall, vom Mensch gemacht. Gerade in den US of A werden saumäßig sehr viele gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut, welche resistent gegen Herbizide sind. Deshalb werden vermehrt Pflanzenschutzmittel versprüht, das wiederum  tötet die Hauptnahrung der Raupen, die Seidenpflanzen. Zusätzlich kommen extreme Wettersituationen hinzu, denen sich die Falter auf ihrer Reise gegenüber sehen. Das ist nicht nur für die adulten Tiere bedrohlich, Temperaturen über 35 Grad Celsius können auch für die Larven lebensbedrohlich sein. Obendrein nimmt ihr Überwinterungsgebiet in Mexico immer mehr ab. Grund dafür ist illegaler Holzeinschlag.
Aber auch kulturelle Folgen kommen mit dem Aussterben des Monarchen. In vielen Gegenden Mexicos wird die Rückkehr des Falters mit der Rückkehr der Seelen von Verstorbenen in Verbindung gebracht.
Das Handeln des Menschen zieht also auch die spirituelle Welt mit in den Abgrund.
In diesem Sinne…