Thomas Engst

Ich nutze das schöne Wetter um mir einmal, als Privatmann, das Kyffhäusergebirge anzuschauen.  Dank B180 sind es nur knapp 90 Minuten und ich bin am Ziel. Erster Zwischenstopp war in Bad Frankenhausen. Es ist ein malerisches kleines Städtchen mit wunderschönen Fachwerkhäusern und gepflegten Gärten.

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Eine, oder die Attraktion von Bad Frankenhausen ist der Schiefe Turm. Dieser Turm hat eine größere Neigung als sein Kollege aus Pisa. Leider kippt er immer mehr zu einer Seite, es gibt jetzt Pläne ein Fundament aus Beton in den Boden zu gießen. Weitere Infos rund um den Turm findet ihr hier, ein Klick lohnt sich schon wegen den Bildern und dem Panoramarundgang.

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Bis zum Parkplatz am Fuße des Kaiserdenkmals sind es mit dem Auto nur wenige Minuten, man kann es auch erlaufen, habe ich auch schon hinter mir, aber heute musste das Gefährt herhalten. Leider wird das Denkmal gerade restauriert, daher habe ich kein Bild von der Totalen oder des Reiterdenkmales schießen können, aber den wunderschönen Ausblick von “ganz oben” auf Sachsen-Anhalt bzw. Thüringen möchte ich euch nicht vorenthalten.

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Zentrales Element ist das Abbild des Kaisers Friedrich I., besser bekannt als Barbarossa. Er und seine beiden Vorgänger Otto I. und Heinrich I. haben die Geschichte Mitteldeutschlands, speziell das Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt, so entscheidend geprägt wie sonst keiner.

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Was viele Besucher gerne übersehen, ist der Brunnen im Burghof. Im 12. Jahrhundert hat man mit den damaligen Mitteln einen 176m tiefen Schacht in das Gestein getrieben um sich mit Wasser versorgen zu können. Erfahrene Hauer und Bergleute haben auf den ersten 50 Metern die Arbeit vorgelegt, die restliche Strecke wurde, vermutlich, von Sträflingen oder Verurteilten geleistet, da niemand sonst so eine Aufgabe übernehmen wollte. Man muss es sich mal vorstellen, Gestein und Schutt, in einer Tragetasche auf dem Rücken, aus 176m Tiefe nach oben zu schleppen. Nebenbei bemerkt, ist es der tiefste Burgbrunnen der Welt.

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Auf dem Rundweg, um das Denkmal herum, ist mir ein besonders schönes Exemplar des Säbelwuches aufgefallen, Gehölze, besonders Bäume neigen an Hanglagen zu diesem Verhalten. Sie müssen ja auch. Dadurch versuchen sie auf den drückenden  und schiebenden Hang zu reagieren und sich aufzurichten.

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Säbel- oder Sichelwuchs geht meist mit Reaktionsholzbildung und einer starken Form der Faserabweichung  einher. Es resultieren stark gekrümmte Stämme. Hauptursache dafür ist Wildverbiss, hierbei fressen Tiere die obersten Knospen und Triebe, weshalb dann ein Seitentrieb deren Funktion übernimmt. Aber auch ungünstige Standortfaktoren, wie schlechter Lichteinfall, einseitige Wind- oder Schneebelastung oder aber auch Bodenbewegungen auf Hängen (siehe Bild oben) können Krummwüchsigkeit verursachen.

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Als Fazit bleibt mir nur zu sagen: Ich kann jedem Naturfreund das Gebiet empfehlen. Es gibt viele schöne Wanderwege durch das Kyffhäusergebirge. Die Schutzkategorie ist Naturpark, daher ist es auch für den Tourismus freigegeben, wobei Wege dennoch nicht verlassen werden sollten, aber das versteht sich ja von selbst.

Näheres zum Naturpark Kyffhäuser findet ihr hier.
In diesem Sinne…