Thomas Engst

Not macht erfinderisch. Da schaut sich der Mensch schonmal Sachen von der Natur ab. Ist an sich nicht schlecht und hat uns als Menschheit bereits mehrfach bei der eigenen Entwicklung geholfen. Egal ob Lotusfarbe, Tragflächen von Flugzeugen oder Schwimmanzüge im Leistungssport, viele heute alltägliche Dinge haben ihren Ursprung in der Natur.

In Zukunft könnte eine weitere Anlehnung an die Umwelt den Kampf für ein besseres Weltklima unterstützen. Die Wörter der Stunde lauten “mechanische Wälder”.

Diese von Menschenhand geschaffenen „Bäume“ in der Wüste von Arizona (USA) sind tausendmal so effizient darin, CO2 zu binden, wie ihre organischen Verbände. Sie sollen das CO2 aber nicht nur speichern, sondern Teil eines CO2-Kreislaufsystems werden.

Der von Wissenschaftlern der Universität von Arizona erschaffene mechanische Wald erinnert an eine Landschaft aus den Matrix-, oder Mad Max-Filmen. Diese „Bäume“ sind aufrechtstehende Rohre mit einer Reihe von Scheiben, die das Kohlendioxid einfangen sollen. Das Gas wird dann in unterirdische Tanks abgeleitet.

Die von Klaus Lackner, Professor an der Arizona State University, entwickelten Bäume sollen tausendmal effizienter sein als die natürliche Variante, brauchen also auch entsprechend weniger Platz. Die Säulen bestehen aus flachen Scheiben mit 1,5 Metern Durchmesser. Zwischen ihnen befindet sich jeweils ein Spalt von 5 Zentimetern Breite. Die einzelnen Platten werden mit einem Harz getränkt, welches das CO2 bindet. Sobald die Substanz gesättigt ist, tropft sie in ein Auffangbehältnis herab.

Ich blicke auf diese Entwicklungen stets auch mit einem skeptischem Auge. Wenn der Mensch zu sehr gefallen an seinen technischen Spielzeugen findet, wo bleibt dann die Notwendigkeit die natürlichen Bäume und Wälder zu erhalten?