Thomas Engst

Nach den eher regnerischen Tagen der vergangenen Woche schien heute mal wieder die Sonne auf Chemnitz herab. Also schnappte ich meine Kamera und spazierte etwas durch die Gegend. Schon manches mal hatte ich Glück mit den Motiven und von diesen Gedanken beflügelt ging es los. Bei doch recht kühlen Temperaturen waren die Pflanzen im hiesigen Stadtpark von morgendlichem Reif bedeckt.

Hecke

Morgendlicher Reif verzaubert Buxbaum.

Gemäß dem Motto “Auf den Füßen laufen wir fort, wo wir landen, wer weiß den Ort?” führte mich der Weg in die Innenstadt, welche am Sonntagvormittag hübsch ruhig und leer vor mir lag. Unterwegs stand dann das Chemnitztal Viadukt auf der Fotoliste. Die 1910 erbaute Eisenbahnbrücke sorgt aktuell für Aufsehen in der Stadt, da die Stadtväter sowie die Deutsche Bahn ihren Wert als Denkmal absolut verkennen und sie mehr schlecht als recht instand halten.

Beckerbrücke

Das Chemnitzalviadukt: Einst Errungenschaft, heute fast vergessen.

Etwas weiter überquert eine Fußgängerbrücke den Chemnitzer Innenstadtring und gibt den Blick auf einen der (ehemals) größten Textilbetriebe der Stadt preis. Durch den Wirkmaschinenbau erblühte die Textilindustrie und sorgte für Wohlstand in der Stadt. Nicht von ungefähr kommt der Spitzname “sächsisches Manchester”.

Blick auf den Wirkmaschinenbau der Stadt Chemnitz

Blick auf den Wirkmaschinenbau der Stadt Chemnitz.

Die Innenstadt von Chemnitz ist in vielen Bereichen nicht optimal. Zu oft wechseln sich verschiedene Stilrichtungen der Architektur ab. Altbauten  wechseln mit gläsernen Zweckbauten und viereckigen Kästen. Architektonisch ist der hiesige Einkaufstempel der Galeria Kaufhof ein mächtiges Pfui. Aus Sicht des Fotografen ist er allerdings durchaus nützlich. Mit seiner Glasfassade ermöglicht dieser schöne Fotografien von Spiegelungen.

Spiegelung des Chemnitzer Rathauses in der Fassade der Galeria Kaufhof

Spiegelung des Chemnitzer Rathauses in der Fassade der Galeria Kaufhof.

Last but not least musste ein Abstecher zu meinem Lieblingsbauwerk der Stadt sein. Der nur 38 Meter hohe Rote Turm bildete einst die äußerste Grenze der Stadt, welche noch im 16. Jahrhundert gerade einmal 500 Meter im Durchmesser betrug, und fungierte jahrzehntelang als Wachturm der Stadtmauer. Seinen Namen hat er höchstwahrscheinlich von seiner prägnant roten Farbe. Grund dafür ist der verwendete Chemnitzer Porphyrtuff, der eigentlich aus Rochlitz kommt. Früher kümmerte sich ein Verein um den Erhalt des Turmes und man konnte im Rahmen von Führungen sogar bis ganz nach oben (alle 38 Meter!) aber auch das hat unser amtierendes Stadtoberhaupt klar bekommen. Wie so oft haben es nicht alle Bilder in den Beitrag geschafft. Wer sie dennoch sehen oder die Bilder ohne mein Geschreibe anschauen möchte, der klickt bitte hier.

Roter Turm I

Der Rote Turm in Chemnitz: Wahrzeichen und Symbol.