Thomas Engst

Im Naturschutz kommt man an dem Namen WWF nicht vorbei. Auch hier im Blog war der (weltgrößte?)  Umweltverband schon Thema. Als Motor für Naturschutz ist der WWF oft in den Schlagzeilen und punktet durchaus auch mit sinnvollen und notwendigen Projekten. Nun allerdings ziehen dunkle Wolken auf auf rücken den Pandabären in ein düsteres Licht.

WWF wird Menschenrechtsverletzung vorgeworfen

An der Organisation WWF scheiden sich die Geister. Meine persönlichen Erfahrungen sind allesamt positiver Natur aber andere Stimmen sprechen vom “Grünen Gewissen der Mineralölkonzerne” und “unlauteren Methoden”. Eine solche unlautere Methode wird dem WWF von der eher kleinen NGO Survival vorgeworfen. Survival setzt sich für die Rechte von indigenen Völkern ein, welche immer öfter in Bedrängnis durch die “westliche” Welt geraten. Seit mehreren Monaten, so behauptet Survival, finanziere der WWF in Kamerun Projekte, welche es mit den Menschenrechten nicht so genau nehmen. Entsprechend dazu wurde seitens Survival die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) informiert.

Kern des Problems bzw. der Anschuldigungen ist der Umgang mit den Baka im Südosten Kameruns. Die dortige Regierung hat, mit Unterstützung des WWF, mehrere Wildschutzzonen eingerichtet. Wildhüter, die der Überwachung dienen, werden vom WWF finanziert und ausgestattet. Wie Survival nun behauptet, verletzen diese Ranger immer wieder die Menschenrechte der Baka, welche ihren Lebenstil als Jäger und Sammler fortführen wollen. Die Wildhüter führen sich, so die Behauptungen von Survival, als “Gebieter”  und misshandeln Frauen, Kinder und Alte. Des Weiteren soll der WWF über einen längeren Zeitraum von diesen Anschuldigungen gehört, sie aber stets ignoriert haben. Obendrein schienen die Baka von der Umwidmung ihres Landes spät. bzw. gar nicht erfahren zu haben.

WWF weist Vorwürfe auf Menschenrechtsverletzungen von sich

Der WWF dementiert die Anschuldigungen und verweist in einer Stellungnahme auf rechtskonformen Umgang und Berücksichtigung der Belange von betroffenen Bevölkerungsgruppen in den jeweiligen Projektgebieten. Das Thema hat schon eine ganze Menge an Fahrtwasser angesammelt, welches an dieser Stelle nicht wiedergekaut werden soll. Für weitere Informationen verlinke ich Artikel aus der FAZ, TheGuardian sowie Deutschlandradio Kultur.

Neue Dokument erhärten Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen seitens WWF

Neuen Drive in die Angelegenheit bringt ein interner WWF-Bericht, der nun an die Öffentlichkeit gelangt ist. Laut diesem Papier soll der beschuldigte Umweltverband durchaus von der Situation vor Ort gewusst haben. So war dem WWF durchaus bekannt, dass die Baka von der Errichtung eines Nationalparks auf ihrem Land nicht informiert wurden. Ebenso das die Wildhüter “Razzien” in den Gebieten durchführen sei dem WWF bekannt gewesen.

Fazit für den Naturschutz

Ein Motto im Naturschutz lautet: ” Naturschutz geht nur vor Ort, mit den Menschen vor Ort”. Damit steht und fällt die Akzeptanz der Bevölkerung. Wie diese nun in Kamerun aussieht, kann man sich denken. Allerdings möchte ich mit diesem Beitrag den WWF nicht schuldig sprechen, das steht mir keinesfalls zu, sondern möchte nur auf die etwas andere Seite der Organisation WWF hinweisen. Niemals heiligt der Zweck die Mittel. Ich bin gespannt, wie sich das Thema noch entwickelt.

Weiterführende Infos hier und hier.