Thomas Engst

“Permakultur in der Stadt” von Andreas Telkemeier, erschienen im pala-Verlag, ist ein inspirierendes und praxisorientiertes Buch, das die Prinzipien der Permakultur auf den urbanen Raum anwendet. Mit dem Untertitel “Von der Vision nachhaltigen Lebens im urbanen Raum” setzt Telkemeier einen deutlichen Fokus auf die Möglichkeiten und Herausforderungen, die städtische Umgebungen bieten.

Das Buch beginnt mit einer klaren Einführung in die Grundlagen der Permakultur, was es auch für Neulinge auf diesem Gebiet zugänglich macht. Telkemeier erklärt die ethischen Prinzipien der Permakultur – Fürsorge für die Erde, Fürsorge für die Menschen und das gerechte Teilen von Überschüssen – und zeigt, wie diese in der Stadt umgesetzt werden können. Er betont, dass Permakultur nicht nur eine landwirtschaftliche Praxis, sondern auch ein Lebensstil ist, der auf Nachhaltigkeit und Gemeinschaft setzt.

Einer der größten Stärken des Buches ist die Vielzahl an praktischen Beispielen und Projekten, die Telkemeier vorstellt. Von Gemeinschaftsgärten über vertikale Gärten bis hin zu Urban-Farming-Projekten zeigt er, wie vielfältig und kreativ städtische Permakultur sein kann. Besonders beeindruckend sind die Fallstudien aus verschiedenen Städten, die zeigen, wie unterschiedlich die Ansätze sein können, um die gleichen Ziele zu erreichen.

Telkemeier legt großen Wert darauf, dass Permakultur nicht nur auf großen Flächen, sondern auch auf kleinstem Raum umgesetzt werden kann. Er gibt praktische Tipps für Balkongärten, Dachbegrünungen und kleine Hinterhofprojekte. Dabei bleibt das Buch stets realistisch und praxisnah, ohne in theoretischen Idealismus abzudriften.

Ein weiteres Highlight des Buches ist die ansprechende Gestaltung. Zahlreiche Fotos und Illustrationen machen die beschriebenen Projekte lebendig und greifbar. Die übersichtliche Struktur des Buches erleichtert das Nachschlagen und Auffinden spezifischer Informationen.

Ein möglicher Kritikpunkt könnte sein, dass das Buch in manchen Abschnitten sehr detailliert auf bestimmte Techniken eingeht, was für Anfänger möglicherweise überwältigend sein kann. Andererseits wird dies von vielen Lesern, die tiefer in die Materie einsteigen wollen, sicherlich geschätzt.

Insgesamt ist “Permakultur in der Stadt” ein wertvolles Werk für alle, die sich für nachhaltiges Leben im urbanen Raum interessieren. Es bietet sowohl inspirierende Visionen als auch konkrete Anleitungen und zeigt, dass Permakultur in der Stadt nicht nur möglich, sondern auch unglaublich bereichernd sein kann. Andreas Telkemeier hat mit diesem Buch einen wichtigen Beitrag zur urbanen Nachhaltigkeitsbewegung geleistet.