Thomas Engst

Der heutige Buchtipp beinhaltet ein wahrhaft exotisches Buch, welches mir vom schweizerischen Verlag Lenos empfohlen und zugeschickt wurde. Das Buch “Warum die Vögel singen” stammt aus der Feder von Jaques Delamain und, wie könnte es anders sein, befasst sich mit der Ornithologie. Jaques Delamain war Zeit seines Lebens (1874 bis 1953) ein begeisterter Vogelkundler und Vogelschützer. Diese Passion merkt man dem Buch auch an. Aber machen wir der Reihe nach.

Bei der Haptik und dem Erscheinungsbild des Buches, es handelt sich hierbei um einen Nachdruck, hat der Verlag keine halben Sachen gemacht und überzeugt auf ganzer Linie. Der Einband ist aus festem Material, welches durch einen Überzug aus robustem Karton geschützt ist. Der Buchrücken hat eine Zierfarbe in Bordeauxrot bekommen, die sich elegant vom Rest des Bandes abhebt. Das gefällt mir richtig gut. Die Rund 220 Seiten sind angenehm dick und mit einer angenehm großen Schrift bedruckt.

Dadurch wirken die Seiten nicht überladen und die eingerückten Anfänge der einzelnen Absätze lockern das Textbild zusätzlich auf. Apropos Text. Was steht denn nun drinnen, in dem Buch “Warum die Vögel singen”?

Bereits der Einband von “Warum die Vögel singen” macht einen hochwertigen Eindruck.

Jaques Delamain beschreibt die verschiedenen Lautäußerungen der Vogelwelt. Wie behauptet sich eine Schar Meißen gegen Feinde? Wie bekunden Vögel Zuneigung oder Ablehnung? Wie harren die im Winterhalbjahr daheimgebliebenen Vögel aus und viele Fragen mehr werden beantwortet.

Aufgewertet wird das Buch von colorierten Kupferstichen von Balthasar Friedrich Leizel, diese Illustrationen unterschiedliche Vögel in unterschiedlichen Situationen und Habitaten zeigen. Sehr schön und eine willkommene Abwechslung zu Fotos.

Die Illustrationen werten den Text auf und ergänzen ihn sehr passend.

Insgesamt beinhaltet das Buch neun Kapitel, diese sind nicht zu lang und lassen sich aufgrund der angenehmen Schreibweise, die Übersetzung stammt von Karl Wolfskehl (1869 – 1948), gut und flüssig lesen. Bei Texten aus dieser Zeit ist das keine Selbstverständlichkeit. Hin und wieder kann der Text etwas als zu poetisch empfunden werden aber wirklich störend ist das nicht. Im Gegenteil, die manchmal blumige Ausdrucksweise wirkt wunderbar aus der Zeit gefallen und somit erfrischend anders.

Mir persönlich gefällt das dickere Naturpapier. So macht Umblättern Freude.

Unterm ist “Warum die Vögel singen” ein wundervoll präzises Buch über die Gefühls- und Lebenswelt der heimischen Vögel. Das Buch zeigt uns, dass Vogelgesang mehr ist als ein Zirpen und Piepen. Viel mehr. Mich jedenfalls, hat das Buch dazu animiert, in Zukunft noch genauer hinzuhören.