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Südlich der Kaiserstadt Goslar liegt das ehemalige Erzbergwerk Rammelsberg (350 m ü. NN), welches seit 1992 zum Weltkulturerbe gehört. Bis zur Stilllegung des Betriebes im Jahre 1988 wurde hier, einmalig auf der Welt, nachweislich mehr als 1.000 Jahre lang ununterbrochen Bergbau betrieben. Archäologische Befunde lassen sogar eine dreitausendjährige Nutzung vermuten. Da es, wie an dieser Stelle beschrieben, ober Tage wie aus Eimern regnete, verkroch ich mich unter die Erdoberfläche und schaute mir anhand zweier Führungen die unterirdischen Gänge des ehemaligen Erzbergwerks an.
Als erstes ging es via Grubenbahn in den Berghinein, wobei bereits die Einfahrt in den Berg ein Erlebnis war. Nach etwa 500m Strecke lag die jüngste Geschichte des Erzbergwerk Rammelsberg vor mir und es bot sich die Gelegenheit, originale Bergbaumaschinen im Einsatz zu erleben. Der Einsatz solcher Maschinen veränderte die Arbeit der Bergleute grundlegend; hart blieb sie dennoch. Dank dem Einsatz von unterschiedlichsten Maschinen und Geräten aus den 1950er bis 1970er Jahren waren die Mühen der Bergleute sehr gut nachvollziehbar.
Die zweite Führung begab sich auf die Spuren des früheren Oberbergmeister Johann Christoph Roeder. Der besuchte Stollen trägt nicht grundlos den Namen Roeder-Stollen, hat dieser tüchtige Bergmann doch ein in seiner Gesamtheit über 200 Jahre altes System von Energieleitungen und Maschinen, welches über knapp 100 Jahre den Bergbau am Rammelsberg möglich machte, erschaffen. Die Tour folgt dem wohl wichtigsten Rohstoff des damaligen Bergbaus auf seiner ober- als auch untertägigen Reise durch den Berg. Dem Wasser. Wasser diente dem Bergbau als Energieträger und setzte gewaltige Wasserräder in Bewegung, mit deren Hilfe die Grube entwässert und die Erze gefördert wurden.
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