Thomas Engst
Heute ging der Tagesausflug in das NSG Gipskarstlandschaft Pölsfeld. Das Naturschutzgebiet befindet sich im Süden des Harzes in der Nähe der Stadt Sangerhausen in Sachsen-Anhalt.

NSG Pölsfeld
In einer malerischen Naturlandschaft grenzen hier drei verschiedene Schutzgebiete aneinander. Wir haben hier das erwähnte Naturschutzgebiet, einen Naturpark und natürlich das Biosphärenreservat Kartslandschaft Südharz. Herzstück und Verbindungsachse ist der, nicht nur für Wanderfreunde empfehlenswerte, 233 km lange Karstwanderweg.
Wer sich etwas Zeit nimmt und durch das Gebiet wandert, der findet eine Fülle an schönen und mitunter seltenen Pflanzen. Die Markantesten stelle ich hier mal etwas näher vor.
Campanula patula
Nicht selten aber immer wieder schön anzusehen ist die Wiesen-Glockenblume (Campanula patula). Ein erstklassiges Erkennungsmerkmal sind die bis zur Hälfte geschlitzten Blütenblätter und die auffallende Farbe.
Ebenfalls schön aber nicht selten ist der Horn-Klee (Lotus corniculatus). Mit seinen gelben Blütenblättern gibt er den Wiese einen schönen farbigen Touch. Im Gegensatz zu den anderen Klee-Arten wie Rot-Klee (Trifolium pratense) und Weiß-Klee (Trifolium repens) ist er aber keine Art die auf einen hohen Nährstoffgehalt des Bodens hindeutet. Auf einer Skala von 1(wenig Nährstoffgehalt) bis 9 (sehr viel Nährstoffgehalt) bringt es L. corniculatus lediglich auf eine 3. T. repens hingegen hat einen Wert von 6.
Das ist auch der Grund, warum man den Hornklee nicht auf Kuhweiden findet.
Lotus corniculatus
Ein selteneres Exemplar ist dann schon die Ährige-Teufelskralle (Phyteuma spicatum). Ihren Namen verdankt sie den verdrehten Blütenständen am oberen Ende. Mit etwas Fantasie erkennt man darin zu Krallen geformte Finger. In manchen Regionen wird sie auch “Waldspinat” genannt und ist ein beliebtes Wildgemüse. Sie ist in Deutschland mäßig verbreitet wobei sie lediglich im Nordwesten sehr selten bis fehlend ist. Die Teufelskrallen gehören zu der gleichen Familie wie die Glockenblumen, zu den Campanulaceae. Wer mir das nicht glaubt, der schaut sich die Blätter an.

Phyteuma spicatum
Eine weitere markante, wenn auch auf den Böden des NSG untypische Art, ist der Wiesen-Salbei (Salvia pratense). Er ist aber nicht mit dem “Küchen”-Salbei zu verwechseln. Man kann ihn zwar als Gewürz nutzen aber dann doch eher als Notlösung. Auf dem unteren Bild sieht man sehr gut die vorstehende Narbe der Blüte, ein erstklassiges Erkennungsmerkmal.
Salvia pratense


Die hier vorgestellten Arten, bis auf die Teufelskralle) sind auf fast jeder Wiese anzutreffen. Natürlich nicht alle auf einmal aber eine von den vieren findet sich bestimmt. Wenn ihr das nächste Mal durch die Flur spaziert, dann achtet doch mal auf eine dieser Arten. Ihr findet bestimmt welche. Im besten Falle stattet ihr dem Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz einen Besuch ab. Ihr werdet es nicht bereuen.

In diesem Sinne…