Thomas Engst

Im deutschen Naturschutz lernt man sehr schnell zwei Dinge. Erstens müssen unglaublich viele Klinken geputzt werden um wenig zu erreichen, zweitens, dass man von Lippenbekenntnissen nicht leben kann. Naturschutz steht auf sehr wackeligen und dünnen Beinchen, ist er doch größtenteils auf öffentliche Gelder angewiesen. Die größten Summen kommen dabei aus dem EU-Agrarhaushalt. Natürlich spielen auch unzählige Spenden und sonstige private Zuwendungen eine Rolle, diese sind aber in der Summe zu klein um ernsthaft damit arbeiten zu können.

Leider kranken die Gelder aus Brüssel an mehreren Stellen. Die ungleiche Zuteilung ist das eine, das andere sind die teilweise abstrusen Bedingungen einer Förderung. Die beantragten Projekte müssen immer neu, noch nie dagewesen und innovativ sein. Mit ihnen müssen Akzente und Impulse gesetzt werden. damit sind wir auch schon beim Hauptproblem. Die Förderperiode seitens EU ist auf 2 bis 3 Jahre ausgelegt. Viel zu kurz um im Naturschutz langfristig etwas zu erreichen.

Zusätzlich dazu sind die EU-Gelder nicht für Folgemaßnahmen vorgesehen. Im Klartext bedeutet dies ein Anfangen auf unterschiedlich vielen Projektfläche. Ist nach der Laufzeit das Geld alle und kein Ehrenamt oder ähnliches Engagement vorhanden, verläuft alles im Sande und die Arbeit war für die Katz.

Genau da greift eine Idee des NABU an. Dieser fordert einen eigenen Naturschutzfonds um die Arbeiten im Naturschutz längerfristig abzusichern. Der Gedanke an eine Naturschutzsteuer will dabei nicht gänzlich aus meinem Kopf verschwinden. Wieso auch nicht? Wir bezahlen mittlerweile so viele Steuern in Deutschland, die ihren ursprünglichen Zweck zumindest ansatzweise verloren haben, da kommt es auf eine weitere auch nicht mehr an. Im unterhalb des Beitrags eingebundenen Faltblattes könnt ihr auch selbst ein Bild über die mögliche Finanzierung des Naturschutzes machen.

Wie steht ihr dazu? Naturschutzsteuer ja oder nein? Lasst es mich bitte wissen.