Thomas Engst

Die Mühlen der Bürokratie sind nicht für ihre Schnelligkeit bekannt. Dennoch sind Gesetze zum Umgang mit Flora und Fauna ein wichtiger Bestandteil des Natur- und Umweltschutzes. Gerade im Bereich des globalen Handels sind strenge Vorgaben der zu handelnden Menge unerlässlich. Seit 2005 ist der Import von Wildvögeln in die Europäische Union verboten. Dieser Schritt zeigt nun erste Wirkungen und diese fallen positiv aus.

Importverbot von Wildvögeln zeigt Wirkung

Forscher der Universitäten Kopenhagen und Porto studierten in den vergangenen Jahren Handelsstatistiken des internationalen Artenschutzabkommens CITES und werteten besonders die Jahre 1995 bis 2011 aus.

Darin werden alle grenzüberschreitenden legalen Transporte von 1700 Vogelarten erfasst, deren Handel nach CITES genehmigt und registriert werden muss. Aus diesen Papieren lässt sich ein Rückgang des weltweiten Handelvolumens aus freier Wildbahn entnommener Vögel seit dem Importverbot 2005 in die EU ableiten.

In Zahlen ausgedrück heißt das von 1,3 Millionen auf 130.000 Exemplare.

Das globale Geschäft mit wild lebenden Arten ist sowohl im Herkunfts- als auch im Einfuhrland ein heißes Eisen. Nicht selten kommt es im Herkunftsland zu desaströsen Einbrüchen der Populationsstärke.

So sind Vögel wie der Afrikanische Graupapagei nachweislich durch den Käfigvogelhandel gefährdet, der weiße Bali-Star wurde durch den Käfigvogelhandel in freier Natur sogar bereits ausgerottet. Im Einfuhrland kann es zur Verbreitung exotischer und invasiver Arten und zur Einschleppung neuer Krankheitserreger kommen.

So konnte sich zum Beispiel der aus Indien stammende Hirten-Maina in vielen Teilen der Welt festsetzen und dort einheimische Arten verdrängen. Die Studie zeigt, dass der internationale Vogelhandel eine der Hauptursache für die Verbreitung exotischer Vogelarten auf der ganzen Welt ist. Gerade in Zeiten von falschen Vorstellungen (traditionelle chinesische Medizin) ist ein entschiedenes Vorgehen gehen den globalen Handel eine Grundvorraussetzung für eine funktionierende Artenvielfalt (Quelle: NABU).