Thomas Engst

Bei meiner morgendlichen Lektüre stieß ich auf eine interessante Erwähnung eines bisher nicht so wahrgenommenen Themas. Die Kollegen von naturschutz.ch aus der Schweiz berichten, dass sich der Frühling in den Bergen des Landes deutlich früher anschickt sein Werk zu beginnen als in den tieferen Lagen.

So unterliefen die Jahreszeiten in den letzten 50 Jahren starke Schwankungen. Das ergab eine Studie der WSL und der Universität Neuenburg in Kooperation mit der EPFL sowie den Universitäten von Antwerpen und Peking. Die Ergebnisse bzw. die Studie kann in der Zeitschrift PNAS nachgelesen werden. Unter der Leitung des Biologen Yann Vitasse haben drei Forscher die Zeitpunkte der Blatt- oder Nadelbildung der vier Baumarten Buche, Fichte, Lärche und Haselnuss analysiert und ausgewertet.

Das verfrühte Austreiben der Blätter hat sich in grossen Höhen sogar schneller vollzogen als in tieferen, was die Länge der zeitlichen Verschiebung zwischen höheren und tieferen Lagen im Gebirge verringert hat. Anfang der 1960er Jahre verzögerte sich die Blattbildung der Bäume um etwa fünf Wochen pro 1000 Meter Höhenunterschied, heute beträgt dieser Unterschied nicht mehr als drei Wochen. Die Forscher stellten fest, dass sich der zeitliche Abstand vor allem nach einem warmen Winter verringert.

Erklären lässt sich das Phänomen sich zum Teil damit, wie lange die Bäume am Ende des Winters mittleren Temperaturen von etwa 0 bis 8°C ausgesetzt sind. Diese frostfreie Kältephase ist nötig, damit die Knospen aus ihrer Winterruhe (Dormanz) erwachen. Sie können dann auf die warmen Frühlingstemperaturen reagieren, damit sich die Blätter normal entwickeln können.

Den Beitrag im Original und in seiner Ausführlichkeit findet ihr auf der entsprechenden Seite. Generell lohnt es sich, die Seite aus der Schweiz im Blick zu behalten.