Thomas Engst

Seit dem 14. November 2016 ist der Klimaschutzplan 2050 seitens des Bundeskabinetts beschlossene Sache. Somit ist er das erste Regierungspapier, welches den Weg in ein nahezu treibhausgasneutrales Deutschland ebnet. Bis zum Jahr 2050 soll es soweit sein. Im Plan erstmals enthalten sind Klimaziele für einzelne Bereiche der Wirtschaft sowie Orientierunghilfen für kommende Entscheidungen hinsichtlich der zu fahrenden Strategie. Im Allgemeinen wird der Klimaschutzplan 2050 als Erfolg gefeiert und als solchen will ich ihn persönlich auch erst einmal sehen. Allerdings sind nicht alle Stimmen so voll des Lobes.

Für den Vorsitzenden des BUND Deutschland Hubert Weiger ist es vielmehr ein “Klimaschutz von Gnaden der Industrie und Kohle-Lobby”. So habe diese in den letzten Stunden noch zahlreiche Geschenke und Boni hineinverhandelt. Herausgekommen ist lt. Weiger ein “ganz kleines Karo anstatt des notwendigen Fahrplans”.  Zwar sei der fertige Plan keine “Totalblamage” aber verglichen mit den hohen Klimazielen von Paris fehlt hier der entscheidende Schritt nach vorne. Hauptschuld daran trage der Wirtschaftsminister und Konsorten Kollegen. So haben Minister Gabriel (der Wackel-Minister) und die Unionsfraktion in Kauf genommen, die Ziele und Maßnahmen deutlich zu verwässern. Die Klimaziele für Industrie seien demzufolge um vier Prozentpunkte abgeschwächt worden. Ebenfalls profitiert der Energiesektor von Abschwächungen. So müsse auch er deutlich weniger leisten als ursprünglich angedacht. Wer sich für die theoretische  (ohne Einfluss der Lobby) Entstehung eines solchen Plans interessiert, dem sei das folgende Video ans Herz gelegt.