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Moore. In unserer Phantasie ein unheimlicher Ort. Dieses Klischee haben wir nicht zuletzt solchen Geschichten wie The Hound of the Baskervilles zu verdanken. Dabei ist es in Wirklichkeit alles andere als gefährlich. Im Gegenteil, ohne Moore wäre unsere Welt eine andere, eine schlechtere.
Moore sind, ähnlich wie der Permafrostboden, ein unverzichtbarer CO2- und Methanspeicher. Ich denke die Bedeutung von Methan sollte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Desweiteren bieten sie einer Vielzahl von Arten einen Lebensraum, wie für das Scheidige-Wollgras (Eriophorum vaginatum) , auch wenn es auf den ersten Blick nicht immer gleich ersichtlich ist.
Aber das Moor hat einen Nachteil, und zwar einen ganz gewaltigen. Es ist dem Menschen von Nutzen. Der Torfboden gilt als einer der besten Gartenböden und wird in seiner reinsten Form über illegale Wege zu enormen Preisen verkauft, wie immer zum Leidwesen der Natur. Da das Moor ein einziger riesiger Schwamm ist, ist Wasser für sein Fortbestehen das absolut Wichtigste. Dieses wurde jedoch im Laufe der Jahrhunderte durch ein Grabensystem aus dem Moor entfernt, was zur Folge hatte, dass das gesamte Areal trocken fiel und seine Funktion verlor. Der Torf wurde dann im Anschluss aus dem Schwammkörper herausgeschnitten und abtransportiert.
©Thomas Engst |
Ich möchte aber an dieser Stelle mehr auf die Unterschiedlichen Moortypen eingehen. Obwohl sie oberflächlich einigermaßen gleich aussehen, gibt es doch Unterschiede die ich hier einmal näher beleuchten möchte.
- Hochmoore (Regenmoore): Diese werden von Niederschlagswasser gespeist und haben keine Verbindung zum Grundwasser
- Niedermoore (Reichmoore): Wasserzufluss kommt von Oberflächen-, Boden- und Grundwasser
Alle diese Typen gehören zu der Gruppe der Niedermoore.
©Thomas Engst- Scheidiges Wollgras |
Für die Hochmoore gibt es keine solche Einteilung in Unterkategorien. Hochmoore entstehen durch Rückhaltung von Regenwasser und sie bilden unabhängig vom Grundwasser einen eigenen Moorwasserspiegel aus. Sie entstehen in niederschlagsreichen Gebieten mit Regenmengen >700 bis 800 mm.
Regenmoore oder auch Hochmoore, regulieren ihren Wasserstand maßgeblich in den obersten Dezimetern des Moorkörpers. Der Wasserspiegel wird durch die Wasserrückhaltefähigkeit bestimmter Torfmoose beeinflusst. Nur wenige Torfmoosarten können einen funktionierenden Moorkörper aufbauen. Hier ist eine Auswahl: Sphagnum magellanicum, Sphagnum papillosum, Sphagnum imbricatum, Sphagnum fuscum und Sphagnum rubellum. Noch ein Tipp für Wanderer: Auf roten Sphagnumarten kann man sicher laufen, auf grünen sollte man es nicht.
©Thomas Engst |
Ich hoffe ich konnte euch etwas neues vermitteln. Lasst mich wissen, wenn ihr Fragen habt oder erzählt mir von euren Erfahrungen mit dem Thema Moor.
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