Thomas Engst

Viel zu wenig wird dieser Tage auf die Umwelt Rücksicht genommen. Besonders gravierend befeuert die Tech-Industrie den Run auf die Ressourcen unserer Erde. Jedes einzelne Gerät, was uns in unzähligen clicky-bunti Werbespots von immer lächelnden und “coolen” (Quoten-)Menschen angepriesen wird, ist mit Blut gebaut wurden. Gold, Colthan und andere Rohstoffe bringen Menschen dazu andere Menschen gnadenlos auszubeuten. Und wieso? Nur damit man pro Jahr das nächste unglaubliche, absolut notwendige und überhaupt beste Handy auf den Markt werfen kann um es nach ein paar Monaten zu verramschen. Da kann ich mir eine gewisse Schadenfreude gegenüber Samsung, LG und Konsorten nicht ganz verkneifen. In den gängigen Tech-Blogs wird das Thema nur unzureichend thematisiert. Klar, man verprellt sich ja ungern die Leser. Eine löbliche Ausnahme sind die Mobilegeeks rund um Bernd Rubel. Natürlich wird das Hardwarekarussel nur im Sinne des Konsumenten gedreht. Blöd ist nur, dass dieser es laut einer Greenpeace-Umfrage gar nicht möchte.

Das in Großbritannien ansässige Marktforschungsinstitut Ipsos hat für eine Studie 1000 Teilnehmer aus Deutschland, Mexiko, China, USA und Russland befragt. Einstimmiger Tenor, die Befragten wünschen sich ganz klar mehr Handys mit längeren Lebenszyklen. Auch wolle man Geräte die man im Ernstfall leicht reparieren und recyceln kann.

Laut Angaben von Greenpeace wurden 2014 knapp 42 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert. Tendenz steigend. Die unnötig schnellen Produktionszyklen belasten die Umwelt in hohem Maße. Wie bereits erwähnt werden für die Herstellung seltene Materialien wie Kobalt, Palladium oder Coltan verwendet. Wird das Gerät (wenn es nach Vodafone gänge nach 1 Jahr) entsorgt, landet es als Klumpen giftiger Elektroschrott auf irgendeiner Deponie in Afrika oder Asien. Substanzen wie PVC, bromhaltige Flammschutzmittel etc. richten dann in Seelenruhe große ökologische Schäden an. Deutschland bildet, mal wieder, das Schlusslicht unter den Befragten. Lediglich 11 Prozent der Befragten haben ihr kaputtes Gerät schon mal reparieren oder recyceln lassen. Pro Kopf beträgt der Elektroschrott in Deutschland stolze 21,7 kg. Weltmeister sind die US of A mit 22,1 kg und der EU-Durchschnitt beträgt 18,7 kg (Quelle: Greenpeace).

Zusammenfassung der Studie.