Thomas Engst

Wie immer bei schönem Wetter geht es auch am Wochenende in die Natur. Vorzugsweise um zu wandern. Lässt es sich einrichten, so geht es auf Schusters Rappen durch’s heimische Erzgebirge. Heutiges Ziel war das Dörfchen Christophhammer. Als Startpunkt hatte, auf deutscher Seite, Satzungen die Ehre. Da sich das Ziel zu keinem Zeitpunkt der Wanderung fix ist, kam irgendwann die Preßnitztalsperre ins Spiel. So ging es stellenweise  über Stock und Stein und dichten Tann.  Überwiegend Fichten begleiteten die sehr gut in Schuss gehaltenen Wege. Stellenweise reihte sich Schafgarbe und (geruchslose) Kamillen mit ein. Ein Pluspunkt hat die Gegend mit ihrer geringen Besiedlung. Mitunter können Stunden vergehen, bis man anderen Wanderern begegnet. Die Talsperre der Preßnitz ist ca. 50 m tief und  hat einen Speicherraum von ca. 49,5Mio. Kubikmeter.

Preßnitztalsperre bei Christophammer in Böhmen.

Keine fünfhundert Meter von der Talsperre entfernt befindet s ich der Ort Christophhammer (Kryštofovy Hamry ). Der nächstgelegene Ort ist Schmalzgrube auf deutschen Boden. Wer sich die Gegend von oben anschauen möchte, der kann den 994 m hohen Haßberg erklimmen, er ist auch der höchste Berg in der Region.

Ortseingangsschild von Christophammer.

Ortseingangsschild von Christophammer.

Im beginnenden 15. Jahrhundert wurden in der Umgebung von Preßnitz um die 26 Hammerwerke errichtet, davon eines im Ort. Leider wurde es während des Hussitenkrieges vollständig zerstört. Das namensgebende Werk entstand jedoch erst später. 1621 ließ der Oberberghauptmann von St. Joachimsthal, Christoph Graf von Grünberg, eine neue Fabrikstätte errichten, den Hammer des Heilligen Christoph. Ursprünglich bestand es aus Hochofen, zwei Schmieden, einer Mühle, ein Sägewerk und ein Teich, später wurde es in ein Messingwerk umgebaut und belieferte Kunden bis nach Prag.

Auf der Straße nach Christophammer hatte ich heute eine Begegnung der besonderen Art. Ein kleiner Grashüpfer hatte es sich zum Sonnenbaden bequem gemacht und ließ es sich gutgehen. Man könnte meinen, er lächelt sogar etwas.

Kleiner Grashüpfer auf der Straße beim Sonnenbaden.

Wer einmal in der Gegend sein sollte, der kann sich hier von der exzellenten tschechischen Küche überzeugen. Die Strecke ist insgesamt sehr gut machbar. Alle Wege sind bestens beschildert und passierbar. Wer nicht zu Fuß durch diesen Teil Böhmens reisen will, der kann sich auch getrost auf sein Fahrrad schwingen und alles im Sattel erkunden. Vielleicht sieht man sich ja mal in der Gegend.