Thomas Engst

Umwelt- und Verbraucherorganisation machen auf die möglicherweise negativen Folgen einer Ausweitung der Biogas-Förderung aufmerksam. Eine entsprechende Maßnahme sollen die EU-Energieminister am Donnerstag (12.12.13) verabschieden.
Von den Rohstoffen, die in Zukunft zusätzlich gebraucht werden, um den Anteil von Biosprit in Benzin und Diesel von fünf auf sieben Prozent zu steigern, könnten 69 Millionen Menschen ernährt  werden. So behauptet es zumindest die Zeitung “Der Spiegel” unter Berufung auf die britische Menschenrechtsorganisation Action Aid.

Wenn die EU ganz auf die Beimischung von Agrosprit verzichten würde, könnten sogar mehr als 120 Millionen ernährt werden. Die EU möchte nach wie vor den Anteil von erneuerbaren Energie im Verkehr auf sieben Prozent erhöhen. Wohlgemerkt bis 2020. Ich bin gespannt ob sie das schafft. Die Bundesrepublik hatte bis vor kurzem noch eine Obergrenze von 5 Prozent Biosprit-Anteil unterstützt. Jetzt scheint sie aber (mal wieder) unter dem Druck der Agrarlobby eingeknickt zu sein. Allem Anschein nach möchte Deutschland den Fünfprozentdeckel aufgeben und die Förderung bis 2030 ausweiten. Deutschland ist der größte Biosprit-Erzeuger der EU. Galt Biosprit bis vor einem Jahr noch als erstrebenswerte Alternative zu fossilen Energieträgern wie Erdöl, wird seine Herstellung und Verwendungen inzwischen sehr kritisch gesehen und nicht mehr als “Heilmittel” angesehen. Für den Anbau der benötigten Pflanzen wird in großem Maßstab Regenwald abgeholzt und das wiederum schadet dem Klimahaushalt deutlich. Ebenfalls geht in großem Stil Ackerboden für den Anbau von Nahrungsmitteln verloren. Schon jetzt wird ein zunehmender Anteil der weltweiten Zuckerrohr- oder Ölpflanzenproduktion zur Herstellung von Biokraftstoff benötigt. Man muss sich die Idiotie mal vorstellen. Irgendwo auf der Welt verhungern Menschen, obwohl in ihrem Land riesige Felder mit Nahrungspflanzen stehen und wir schütten uns die Pflanzen in den Tank. In diesem Sinne…