Thomas Engst

Im Schwarzwald ist ein Nationalpark im Entstehen, bei dem sich die Gemüter streiten. Manche Kritiker behaupten, er erfülle nicht die Anforderungen an eine solche Einrichtung. Das soll aber hier nicht Gegenstand des Beitrags sein. Vielmehr geht es um den geplanten Wildtierpark entlang der Schwarzwaldhochstraße. Dieser in Planung befindliche Wildtierpark soll südlich an den Nationalpark angrenzen. Damit auch etwas Wildnis in einen Wildtierpark herrscht, hat man sich gedacht, es sei eine gute Idee ein paar Tiere hinein zu packen. Soweit stimmt das Ganze ja auch. Allerdings gibt es unterschiedliche Meinungen zum angestrebten Artinventar. Derzeit liebäugelt man mit Tarpanen, Gämsen und Heckrindern. Aber auch Wisente seien angedacht. Nun arbeite ich seit vielen Jahren selbst in einem Beweidungsprojekt mit Heckrindern und habe daher ein klitzekleines bisschen Ahnung. Laut dem betreuenden Tierarzt Moritz Franz-Gerstein haben Wisente mit den hiesigen Witterungen, auch im Winter, kein Problem. Als Wiederkäuer und robuste Tiere sind sie außerdem perfekt an eine ganzjährige Beweidung angepasst. Allerdings setzt hier auch die Kritik ein. Friedrich Volpp (FWV) mahnt, dass es sich dabei um ein “künstliches Gebilde” handelt, in dem “Tiere vorkommen, dies hier nie gegeben hat.”

Ebenfalls gab der Vorfall im Mai, bei dem eine Wisent-Kuh eine Wanderin anfiel, den Kritikern neues Futter. Dem sind ein Betretungsverbot des Geländes sowie massive Zäune entgegen zu setzen. Ebenfalls soll der geplante Wildtierpark keine Konkurrenz für bestehende Parks sein (bspw. Anima Tierwelt, Alternativen Wolf- und Bärenpark Bad Rippoldsau), sondern vielmehr als Ergänzung betrachtet werden, in der Natur auf eine weitere Art und Weise erlebbar gemacht werden soll. Mir persönlich sind Wisente allemal lieber als bspw. Wasserbüffel. Ebenfalls bin ich für jedes neue Stück geschützter Natur. Ich sehe dem Projekt gespannt entgegen.