Thomas Engst

Leser dieses Blogs wissen, ich bin ein Freund von (älteren) Fachbüchern zum Thema Natur. Ein solches möchte ich euch mit diesem Beitrag empfehlen. Das Buch trägt den Titel “Pflanzenkunde” und entstammt der Reihe “Schmeil’s Naturwissenschaftliches Unterrichtswerk”.

Ursprünglich in zwei Bänden erschienen, wurde es 1954 von Dr. Hans Koch überarbeitet und als Sammelband herausgegeben. Meines Wissens nach gibt es das Werk in keiner zeitgemäßen Auflage mehr und Interessierte werden, wenn überhaupt, nur noch in Antiquariaten oder auf Flohmärkten fündig. Nun aber zum Buch.

Das Buch hat einen klar erkennbaren Bildungsauftrag und schlägt von der ersten Seite an eine wissenschaftliche Richtung ein. Dabei deckt es Themen wie “Vom Bau und Leben der Blütenpflanzen”, “Pflanzenverwandschaft” oder Samen- und Blütenpflanzen unserer Heimat” ab. Aber auch die Entwicklung komplexer Okösysteme werden beschrieben. Das Kapitel “Werden und vergehen einer Lebensgemeinschaft” behandelt zwar “nur” die Entwicklung eines Sees zu einem Hochmoor, vermittelt aber das Prinzip der Ökologie sehr gut.

Gerade Letzteres finde ich immer wichtiger. Wie viele heimische Pflanzen und Tiere könnt ihr denn aus dem Stegreif sicher bestimmen? Leider ist die Fauna und Flora unserer Heimat kein oder nur ein sehr kleiner Teil im deutschen Bildungswesen.

Bekanntlich kann man nur schützen was man kennt und sollte ich daher intensive mit Flora und Fauna befassen. Nebenbei festigt man so die Verbundenheit zur Natur und macht auf Spaziergängen mit der Familie auch noch einen guten Eindruck.

Das Buch kann seine fast 65 Jahre nicht ganz kaschieren. Die Sprache, die botanischen Namen und der Schreibstil wirken für den modernen Leser etwas aus der Zeit gefallen aber das tut den informativen Texten keinen Abbruch. Besonders schön gelungen sind die Zeichnungen ausgewählter Pflanzen.

Diese füllen nicht selten die ganze Seite und strotzen nur so vor Details. Für mich besonders erfreulich ist, dass der Naturschutz in einem eigenen, wenn auch kurzen, Kapitel gewürdigt wird. Das ist im Jahr 1954 keine Selbstverständlichkeit gewesen.