Thomas Engst

Als mich vor ein paar Wochen seitens oekom-Verlag die Anfrage erreichte, ob ich euch das Buch “Aufbäumen gegen die Dürre – Wie uns die Natur helfen kann, den Wassernotstand zu beenden. Alles über regenerative Landwirtschaft, Schwammstädte, Klimalandschaften & Co.” von Stefan Schwarzer und Ute Scheub vorstellen könne, zögerte ich keine Sekunde. Denn dieses Thema war zu diesem Zeitpunkt in meinem beruflichen wie privaten Umfeld überaus präsent. Und das ist es bis heute geblieben. Beruflich beschäftige ich mich mit den Auswirkungen von anhaltender Dürre auf den Naturhaushalt sowie die Landwirtschaft. Themen, die in diesem 272 Seiten umfassenden Buch ebenfalls behandelt werden.

Der erste Eindruck

Wie immer bei meinen Rezensionen, möchte ich mit dem ersten Eindruck des Buches beginnen. Hier lässt sich der oekom-Verlag nicht lumpen. Das Buch kommt in einem stabilen, in einem ansprechenden Layout gehaltenen Einband und liegt gut in der Hand. Was meine ich damit? Es ist angenehm griffig und rutscht nicht. Das machen andere Verlage nicht so gut. Lasst uns aber bei der Gelegenheit den einen Kritikpunkt, den ich an dem Buch habe, aus dem Weg räumen. Der Einband ist ein Softcover. Für mich immer ein Nachteil, wenn es für das Buch nicht absolut notwendig ist. Habe ich ein Druckwerl, welches ich mit in’s Feld nehme und im Gelände damit arbeiten, dann macht ein weicher Einband Sinn.

Das Buch “Aufbäumen gegen die Dürre” ist kein solches Buch. Es lebt vielmehr davon, dass ich mir Zeit nehme. Dass ich mir die wunderschönen Bilder sowie die informationsvollen Texte in Ruhe durchlese und darüber nachdenke. Alles andere wäre Verschwendung und würde dem Buch nicht gerecht werden. Aber gut, das ist alles Geschmackssache. Was hingegen ohne Frage sehr gut gelungen ist, ist der Inhalt.

Es zählen die Inneren Werte

Angenehm aufgefallen ist mir das Inhaltsverzeichnis. Anstatt es anderen Büchern gleich zu machen und die einzelnen Kapitel mit Nummer zu versehen, geht der oekom-Verlag hier einen anderen, verspielteren Weg. Die Kapitel sind mit Farben markiert, welche zu den behandelten Unterthemen passen. Das sieht dann wie folgt aus.

Eine, wie ich finde, kreative Art, auf die Kapitel einzustimmen. Generell ist die Aufmachung sehr gut. Es gibt, wie Eingangs erwähnt, großartige Bücher, die zur Unterstützung und Illustration der kurzweilig geschriebenen Texte beitragen.

An wen richtet sich das Buch?

“Aufbäumen gegen die Dürre” ist in erster Linie ein Buch, welches informiert. An keiner Stelle wirkt es mit erhobenem Zeigefinger appellierend, das finde ich persönlich stets wichtig. Vielmehr regt es zum Nach- und Umdenken an. Dafür sorgen die ca. 5 (in Ausnahmefällen 10 Seiten) Seiten umfassenden Kapitel. Diese lesen sich sehr gut und richten sich an Leserinnen und Leser, welche sich gerade erst anfangen sich mit dem Thema zu befassen und an Berufskollegen gleichermaßen. Denn es werden komplexe Beziehungen, bspw. zwischen Ökosystemen, anschaulich und verständlich beschrieben.

Wer hat’s geschrieben?

Das Buch “Aufbäumen gegen die Dürre” entstammt den Federn von Ute Scheub und Stefan Schwarzer. Beide Autoren sind in der “Szene” keine Unbekannten. Ute Scheub, 1955 in Tübingen geboren, war Mitbegründerin der taz. Die promovierte Politikwissenschaftlerin arbeitet als freie Journalistin in Berlin und hat rund 25 Bücher verfasst, darunter »Die Wasserrevolution«, »Die Humusrevolution«, »Glücksökonomie« und »Die unvollendete Demokratie«. Ihre Schwerpunkte sind Ökologie, Frauenrechte und Demokratie. Sie sieht sich selbst als »Geburtshelferin für ökosoziale Projekte und Geschichten des Gelingens« und engagiert sich ehrenamtlich in diversen Initiativen.

Die berufliche Vita von Stefan Schwarzer liest sich ähnlich beeindruckend. Der physischer Geograph und Permakultur-Designer lebt im Ökodorf Schloss Tempelhof. Er hat lange für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gearbeitet und ist Organisator von Tagungen und Webinaren zur aufbauenden Landwirtschaft und zu »Klima-Landschaften«. Gemeinsam mit Ute Scheub veröffentlichte er 2017 das Buch »Humusrevolution«.

Lesenwert?

Um es kurz zu machen. Auf jeden Fall. Das Überthema Dürre wird uns alle in den kommenden Jahren mehr und mehr beschäftigen. Auf die ein oder andere Art und Weise kommen wir an dem Thema und den damit verbundenen Problemen nicht vorbei. Umso besser, wenn es Bücher wie “Aufbäumen gegen die Dürre” gibt, die sich des Themas annehmen und es verständlich aufbereiten. In meinen Augen ist das Buch absolut zu empfehlen und ein super Geschenk für kommende Gelegenheiten.

Ihr könnt euch “Aufbäumen gegen die Dürre – Wie uns die Natur helfen kann, den Wassernotstand zu beenden. Alles über regenerative Landwirtschaft, Schwammstädte, Klimalandschaften & Co.” von Stefan Schwarzer und Ute Scheub auf der Seite des oekom-Verlags klicken oder ihr schaut mal wieder bei eurem lokalen Buchhändler vorbei. Abschließend habe ich noch eine Leseprobe für euch, anhand derer ihr euch selbst überzeugen könnt.