Thomas Engst

Saatgut. Eine in unserer Zeit wertvolle Ressource ist derzeit stark umkämpft und hat 2014 für ordentlich Aufsehen gesorgt. Im Frühjahr des Vorjahres ging eine Zahl wie ein Paukenschlag durch die Medien. Agrar- und Umweltverbände sahen ihre Befürchtungen bestätigt. Eine Studie der EU, von den Grünen in Auftrag gegeben, förderte eine unglaubliche Zahl zutage. 95% des in Europa verkauften Gemüse-Saatgutes werden von nur 5 Firmen gestellt. Allein auf Monsanto fallen 24% Marktanteil. Die Krux dabei, hier regiert Monsanto nicht immer unter klarer Flagge. Die niederländische Firma De Ruiter bspw. wurde 2008 vom Saatgut-Monopolisten aufgekauft. Schaut man sich andere Bereiche der Saatgut-Industrie an, so sieht es nicht besser aus. Bei Mai stellen die fünf größten Firmen 75% und bei Zuckerrüben sind es sogar nur vier Konzerne die 86% Marktanteil haben. Der Verbraucher bekommt davon freilich wenig bis nichts mit. nach wie vor steht auf den Beuteln und Tütchen im Garten- oder Supermarkt das altbekannte Logo. In der Branche ist es ein offenes Geheimnis, dass sich so mancher Biobauer auch bei De Ruiter eindeckt. Ein großes Problem welches mit so einer Marktmacht daher kommt ist die Züchtung der Samen. Diese Aufgabe obliegt immer weniger Firmen, diese können also  schalten und walten wie sie wollen. Mittlerweile sind wir an einem Punkt angelangt, an dem die konventionelle Landwirtschaft sogar den Biolandbau beeinflusst und das ist ja so gar nicht im Sinne des Erfinders.