Thomas Engst

Laut einer neu erschienenen Studie (WWF) zu den 30 CO2-intensivsten Kraftwerken Europas belegt Deutschland den vordersten Platz.
Kraftwerke mit Standort in Deutschland belegen unter den Top 30 gleich neun Plätze, davon sind vier Braunkohlekraftwerke auch unter den Top 5. Die Anlagen “Neurath” und “Niederaußen” vom Energieriesen RWE belegen die Plätze 2 und 3. Vattenfall verfehlt mit “Jänchwalde” (Platz 4) und “Boxberg” (Platz 5) den Sprung aufs Treppchen nur ganz knapp. Ich bin mir allerdings sicher, dass die Köpfer dainter fleißig daran arbeiten.
Unangefochtene Nummer 1 in Sachen Negativrekord ist das Kraftwerk “Belchatlow” in Polen. Aber auch unsere Nachbarn aus dem Empire haben Dreck am Stecken. So sind ebenfalls neun Kraftwerke in der Liste zu finden, allesamt mit veralteter Technik die teilweise noch aus den 1960er bzw, 1970er Jahren stammt.

Deutschland verbraucht für seine Stromerzeugung weitaus mehr Kohle als jedes andere Land er EU. 2013 kletterten die Emissionswerte sogar auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung vor 24 Jahren. Einer der Hauptschuldigen der steigenden Kohleverstromung ist der lächerliche CO2-Zertifikatepreis. Somit werden KKW in die Vollauslastung gedrückt und verdrängt weniger schädliche Kraftwerkstypen, bspw. Erdgas.
Sollte Deutschland den bisherigen Kurs beibehalten, so gefährdet es seine eigens gesteckten Emissionsminderungsziele für das Jahr 2020. Ich glaube persönlich schon lange nicht mehr an eine Einhaltung, lasse mich aber dennoch überraschen.