Thomas Engst

Zu meinem Beruf gehört es, gezielt nach einzelnen Pflanzen Ausschau zu halten. Das Suchen und Finden von Pflanzen gehört praktisch zu meinem Tagewerk. Umso erfreuter war ich, als ich vor ein paar Tagen ganz unverhofft eine Pflanze erblickte, die bei leibe nichts besonderes im Sinne der Gefährdung oder in Sachen Schutzstatus ist. Aber diese Art habe ich schon lange nicht mehr gesehen und obendrein gefällt sie mir einfach. Die Rede ist von Lysimachia punctata, einer Art aus der Gattung der Gilbweideriche. Gefunden habe ich ihn am Rande eines künstlichen aber naturbelassenen Sees (der korrekterweise ein Teich ist) im Osten Sachsen-Anhalts. Der See befindet sich inmitten eines öden Kiefernforstes, welcher sporadisch auch Laubbäume aufweist.

Am Ufer dieses Sees in Sachsen-Anhalt steht der Gilbweiderich. Nichts besonderes aber trotzdem schön.

Neben der knallgelben Farbe, mag ich auch die Geschichte der Art. Früher wurde sie zum Färben von Stoffen genutzt und war auch zum Malen bzw. Anrühren von Farbe bestens geeignet. Es müssen in meinen Augen nicht immer die botanischen Knaller sein, vielmehr sollten die aus heutiger Sicht “gewöhnlichen” Arten unsere Aufmerksamkeit verdienen. Denn diese werden in naher Zukunft auch selten und generell sind ja alle heimischen Pflanzen schützenswert.

Lysimachia punctata, ein Gilbweiderich.