Thomas Engst

Silene latifolia st eine ein- bis mehrjährige krautige Pflanze, welche Wuchshöhen von 30 bis 120 Zentimeter erreicht. Der Stängel ist an der Basis verzweigt und drüsig weich behaart. Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind 3 bis 10 Zentimeter lang, eirund, meistens zugespitzt, nach dem Grunde schmaler werdend und unten gestielt. Ihre Blüten öffnen sich erst am Nachmittag und verströmen dann ihren angenehmen Duft, um Nachtschmetterlinge anzulocken. Wer aber zu lange wartet, um sich das Schauspiel anzuschauen, der steht eventuell vor verschlossenen Blüten, denn diese schließen sich bereits in der Dämmerung wieder.

Blütenökologisch handelt es sich bei Silene latifolia um „Stieltellerblumen mit herausragenden Staubbeuteln und Griffeln“.

Der Kelch der männlichen Blüten ist zehnnervig, der der weiblichen Blüten 20-nervig. Nur bei letzteren und bei zwittrigen Blüten ist der Kelch aufgeblasen. Die weißen Kronblätter sind etwa 3 Zentimeter lang. Jedes Kronblatt ist in den so genannten Nagel (das in den Kelch weisende, lang-keilförmige Kronblattteil) und die Platte (rechtwinklig zum Nagel nach außen weisender Kronblattteil) aufgeteilt. Am Übergang von Nagel zu Platte befinden sich kleine Gewebeanhängsel welche zusammen als Nebenkrone bezeichnet werden.

Silene latifolia.

Man findet die Weiße Lichtnelke ziemlich häufig in Unkrautfluren der Schuttplätze, sowie an Wegen und Ackerrändern. Sie gedeiht am besten auf ziemlich stickstoffreichen, nicht allzu basenarmen Lehmböden. Fun Fact: Die unterirdischen Pflanzenteile wurden früher wegen ihres Gehalts an Saponinen als „Weiße Seifenwurz“ arzneilich sowie zum Waschen benutzt.

Bereits verblühte Blüten sowie Fruchtstände mit ausgefallenen Samen von Silene latifolia.