Thomas Engst

Neuseelands Premierminister hat auf der UN-Vollversammlung in New York ordentlich einen gucken lassen. Im positiven Sinne natürlich. Er gab die Pläne für eines der weltweit größten Meeresschutzgebiete bekannt. Das 620.000 km² Kermadec Ocean Sanctuary. Da man ja bekanntlich nur das nötigste der Landesfläche unter Schutz stellt und das auch nur sehr zögerlich (und dafür immer mal wieder seitens EU eine auf den Deckel bekommt) mutet dieses Vorpreschen doch etwas befremdlich an.

Dabei ist dies, obwohl ein gewagter, ein sehr wichtiger Schritt. Das potentielle Schutzgebiet befindet sich nördlich der Nordinsel und beheimatet eine Vielzahl von gefährdeten und bedrohten Arten. Darunter Delfine und Meeresschildkröten. Der NABU spricht sogar davon, dass mindestens acht in der Region lebenden Fischarten auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Wie ebenfalls üblich wurde dieses Vorhaben nicht von allen Teilen der Bevölkerung begrüßt. Die Naturschützer und  -freunde sehen dies als Maßnahme um der von Überfischung gebeutelten Region zu helfen. Fischer und Industrievertreter sehen aber einen Konflikt mit der Ausweitung des Fanggebietes für Thunfisch und beklagen massiven Eigentumsrechtentzug.

Quelle: NABU

Quelle: NABU

Eines zeigt dieses schnelle Vorgehensweise jedoch deutlich. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ein Kurswechsel in Richtung Artenschutz ist also immer möglich. Allerdings reichen diese Bemühungen nicht aus, um die weltweit letzten 45 Maui-Delfine vorm Aussterben zu retten. Dazu müsste deren Schutzgebiet ausgeweitet und die Gasförderung sowie intensive Befischung gestoppt werden (Quelle: NABU).