Thomas Engst

Ich habe vor ein paar Tagen an einer Konferenz zum Thema Kunststoffe teilgenommen. Die überaus interessanten Redebeiträge, wurden aber von einem Thema überschattet, welches in seiner Tragweite bislang vollkommen an mir vorbeigegangen ist. PFAS. Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen und euch einen kurzen (!) und überblickshaften (!) Abriss zu dem Thema geben.

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind eine Gruppe von synthetischen Chemikalien, die wegen ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften in einer Vielzahl von Konsumgütern und industriellen Anwendungen verwendet werden. Diese Eigenschaften machen PFAS zwar nützlich, aber auch extrem persistent in der Umwelt und im menschlichen Körper, was ihnen den Beinamen „forever chemicals“ eingebracht hat. Die Schädlichkeit von PFAS für die Gesundheit und die Umwelt hat in den letzten Jahren zunehmende Aufmerksamkeit erregt.

Gesundheitliche Auswirkungen

Studien haben gezeigt, dass die Exposition gegenüber PFAS mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht wird. Dazu gehören:

Krebs: Einige PFAS-Verbindungen, insbesondere Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluoroctansulfonat (PFOS), wurden mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten, wie Nieren- und Hodenkrebs, in Verbindung gebracht.

Hormonstörungen:
PFAS können das endokrine System stören, was zu hormonellen Ungleichgewichten und daraus resultierenden Gesundheitsproblemen führen kann.

Reproduktionsprobleme: Es gibt Hinweise darauf, dass PFAS die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen können, einschließlich verminderter Fruchtbarkeit und Entwicklungsstörungen bei Föten.

Immunsystem: PFAS-Exposition kann die Immunantwort beeinträchtigen, was zu einer verminderten Wirksamkeit von Impfungen und einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen kann.
Leber- und Nierenschäden: Langfristige Exposition gegenüber PFAS kann zu Leber- und Nierenschäden führen.

Umweltbelastung
PFAS sind äußerst widerstandsfähig gegen Abbauprozesse, was bedeutet, dass sie in der Umwelt über lange Zeiträume bestehen bleiben. Dies führt zu einer weitreichenden Kontamination von Böden, Wasserquellen und Ökosystemen. Einmal in die Umwelt freigesetzt, können PFAS sich weit verbreiten und sowohl Menschen als auch Tiere durch Nahrung, Wasser und Luft kontaminieren.

Regulierung und Sanierung

Angesichts der potenziellen Risiken haben viele Länder begonnen, die Verwendung von PFAS zu regulieren. Einige PFAS-Verbindungen wurden bereits verboten oder ihre Anwendung stark eingeschränkt. Zudem werden erhebliche Anstrengungen unternommen, um kontaminierte Standorte zu sanieren und die Exposition in der Bevölkerung zu reduzieren.

Fazit

Die Schädlichkeit von PFAS ist ein bedeutendes Problem für die öffentliche Gesundheit und die Umwelt. Die weitreichende und langanhaltende Präsenz dieser Chemikalien erfordert dringende Maßnahmen zur Regulierung, Sanierung und Erforschung sicherer Alternativen. Nur durch konsequentes Handeln können die negativen Auswirkungen von PFAS langfristig eingedämmt werden.