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Die neue Vegetationsaison steht vor der Tür und somit wird es Zeit, diese Kategorie im Blog wiederzubeleben. Beginnen möchte ich mit dem wohl wichtigsten Bestimmungsmerkmal sowie dem auffälligsten “Organ” von Pflanzen. Der Blüte. Disclaimer: In diesem Beitrag geht es nur um die Angiospermen (Bedecktsamer). Das reicht für den Anfang.
Wie euch bekannt ist, erscheinen die Blüten nach Eintritt der Blühreife und ist das Erkennungsmerkmal vieler Gattungen und Arten schlechthin.
Eine Angiospermen-Blüte besteht aus folgenden Bestandteilen (die jedoch nicht alle vertreten sein müssen): die Blütenachse (Blütenboden), aus der die Blütenorgane entspringen: eine Blütenhülle (Perianth) als Perigon oder getrennt in eine Kelch- und Kronblatthülle, das Androeceum aus Staubblättern und das Gynoeceum aus Fruchtblättern. Die Staubblätter bilden den Pollen, der bei der Bestäubung auf die Narbe der Fruchtblätter gelangt, dort auskeimt und die im Fruchtblatt gelegenen Samenanlagen befruchtet, genauer die in der Samenanlage befindliche Eizelle (Befruchtung). Die befruchtete Eizelle entwickelt sich zum pflanzlichen Embryo, die Samenanlage entwickelt sich zum Samen und die gesamten verbleibenden Teile der Blüte werden zur Frucht.
Blüten, die nur Fruchtblätter enthalten, bezeichnet man umgangssprachlich als „weiblich“, solche, die nur Staubgefäße enthalten, als „männlich“ und Blüten, die sowohl Staubblätter als auch Fruchtblätter haben, als zweigeschlechtliche oder zwittrige Blüten.
Die einzelnen Blütenorgane sind bei den Angiospermen innerhalb der Blüte in einer festgelegten Reihenfolge von unten nach oben, beziehungsweise, da die Blütenachse ja gestaucht ist, von außen nach innen angeordnet.
Nun aber zum eigentlichen Aufbau der einzelnen Blüte.
An der Blütenachse (Blütenboden oder Receptaculum) setzen die Blütenblätter an. Sie kann gestaucht, gestreckt und unterschiedlich geformt sein.
Es können auch ringförmige Bereiche um das Zentrum herum emporgehoben werden. Ein Beispiel ist ein Stamen-Corollentubus, wie er bei vielen Korbblütlern typisch ist, oder der Kelch-Kronbecher vieler Kürbisgewächse. Eine verbreiterte Blütenachse heißt Blütenbecher (Hypanthium).
Werden alle Teile außer dem Fruchtknoten emporgehoben, entsteht eine Blütenröhre, welche die Blütenhülle und die Staubblätter trägt. Es entsteht ein perigyner Blütenbecher. Der Fruchtknoten wird dann als mittelständig bezeichnet. Ein oberständiger Fruchtknoten steht frei auf der Blütenachse. Wenn bei einem Blütenbecher die Außenseiten der Fruchtblätter miteinbezogen werden, entsteht ein unterständiger Fruchtknoten, das bedeutet er steht unterhalb der Blütenhülle so beispielsweise bei den Rosen.
Den mit Abstand markantesten Teil einer Pflanze bildet die Blütenhülle. Sind alle Blütenhüllblätter einheitlich gestaltet (homoiochlamydeisch), wird die Blütenhülle als Perigon oder einfaches Perianth bezeichnet, die Blätter als Tepalen (etwa bei der Tulpe). Dabei kann das Perigon aus einem Kreis (haplo- oder monochlamydeisch), zwei oder mehr Kreisen oder mehreren Schraubenumläufen bestehen. Hierbei handelt es sich um das wohl einfachste Bestimmungsmerkmal und erlaubt eine Zuordnung der Gattung auf den (meist) ersten Blick.
Deutlich kleiner und für das Auge nicht ohne Weiteres erkennbar sind die Megasporophylle. Hierbei handelt es sich um die für Samenpflanzen typischen Samenanlagen, in deren Inneren die weiblichen Fortpflanzungsorgane liegen. Bei den Angiospermen sind die Samenanlagen in das Fruchtblatt (Karpell) eingeschlossen, daher auch der Name „Bedecktsamer“.
Zu den Nektarien muss ich sicherlich nicht viel schreiben, diese sollten hinlänglich bekannt sein. Bei ihnen handelt es sich im Wesentlichen um Drüsen, welche Nektar bilden und damit Bestäuber anlocken, damit diese ihre enorm wichtige und für Pflanzen lebensnotwendige Arbeit verrichten. Nektarien können von der Blütenhülle, den Staubblättern, dem Fruchtknoten, der Blütenachse, aber auch außerhalb der eigentlichen Blüte (extrafloral) gebildet werden.
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