Thomas Engst

Schaut man sich die Tage Rosensträucher an, erblickt man hin und wieder sonderbar geformte Gebilde an den Zweigen der Pflanze. Auf den ersten Blick sehen diese wie ein Klumpen Moos aus und verwirren den Betrachter einen Moment lang. Alle Versuche das scheinbare Moos von der Pflanze zu entfernen arten in Arbeit aus und sind nur bedingt von Erfolg gekrönt. Bei den sonderbaren Anhängseln handelt es sich um die Behausung von Larven der Rosengallwespe und die stelle ich euch etwas näher vor.

Rosengalle der Gemeinen Rosengallwespe

Bei der Gemeinen Rosengallwespe (Diplolepis rosae) handelt es sich um einen Vertreter der Gallwespen. Mit einer Größe von 3-5 mm zählt sie eher zu den kleineren ihrer Artengruppe. Das markante Merkmal ihrer Gallen, die sie vornehmlich an Rosen anbringt, sind haarartige Auswüchse. Diese haben der Galle Namen wie Rosenapflen oder auch Schlafapfel eingebracht. Im Volksglauben verhalt die Rosengalle zu einem gesunden Schlaf, wenn man sie unter das Kopfkissen legt. Ich bezweifel allerdings deren Wirkung. Höchstens als Wurfgeschosse bringen die stark verholzten Pflanzengallen süße Träume.

Rosengalle, was ist das?

Pflanzengallen sind nicht ungewöhnlich in der Natur. Sie dienen diversen Larven als Nahrungsdepot für die ersten Wochen ihres Lebens. Die Rosengalle ist da keine Ausnahme. Sie besitzt einen Durchmesser von bis zu fünf Millimetern und ist in mehrere Kammern unterteilt, in denen sich die Larven entwickeln. Die Galle ist eine Schutzreaktion der Pflanze, die damit versucht die Larve zu ersticken. Die Larve aber ist nicht dumm, sie dreht sich permanent im Kreis und frisst das Pflanzenmaterial in sich hinein. So lange sich die Larve in Bewegung hält wird sie bestens versorgt. Hat die Larve genügend Kraft getankt, schlüpft sie im Folgejahr und verlässt die Galle. Für die Pflanze geht das Leben indessen schadlos weiter.