Thomas Engst

c9d28-fichtelberg_blogFallen in Deutschland ein paar Schneeflocken, so bricht Chaos aus. Begierig stürzen sich die Räumdienste auf jedes Fleckchen Neuschnee. Sie schieben und streuen was das Zeug hält, machen sie doch so unsere Gehwege und Straßen sicherer. Gegen Rollsplitt kann man ja nichts sagen aber wie sieht es in Sachen Streu- oder Auftausalz aus? Man könnte meinen, dass es hier nach der Devise “viel hilft auch viel” geht. Leider ist das nur bedingt der Fall. Klar, viel Streusalz löst Eis schneller auf als kleinere Mengen. Jedoch werden hier die Folgen auf die Umwelt, konkret Pflanzen- und Tierwelt, ignoriert bzw. nicht beachtet.  Ich möchte in diesem Beitrag keinesfalls die Wegesicherung negativieren aber den Blick auf einen Sachverhalt lenken, der zuweilen unterzugehen droht. Der Blick auf den jährlichen Verbrauch an Streusalz lässt erkennen, dass es absolut notwenig ist.

Kiessplitt oder Rollsplitt hat keine direkten negativen Auswirkungen (andernfalls bitte berichtigen), kann aber durch Regen und Schmelzwasser in Abflussrohre der Kanalisation gespült werden und diese verstopfen. Die Folge sind hohe Zusatzkosten. Obendrein wird der Splitt mit Schwermetallen oder Reifenabrieb vermischt und zählt somit in die Kategorie Sondermüll.

Naturschutz.ch weist, passend zum Thema, auf gängige Alternativen hin. Salz hat sich nicht grundlos gegenüber den Alternativen behaupten können. Es ist am effektivsten. Sowohl in der Wirkung als auch bei den Kosten. Holzschnitzel wären eine denkbare Alternative, jedoch können diese nur bei eher großen Schneemengen eingesetzt werden. Hierbei besteht aber die Gefahr, dass die nach Gebrauch vollgesogenen Holzschnitzel ebenfalls in die Kanalisation geschwemmt werden und diese analog zum Rollsplitt verstopfen. Versuche haben Zucker als Taumittel erkannt, jedoch wirkt dieser widerum nur bei geringen Mengen an Schnee. Ein Gemisch aus Zucker und Salz wäre denkbar aber bildet schlussendlich nur ein kleineres Übel. An der Uni hatten wir mal eine Modellrechnung mit Pottasche, das Thema wird von Naturschutz.ch ebenfalls aufgegriffen, und mussten den zu hohen Kosten Tribut zollen. Die Kollegen aus der Schweiz haben da eine Gegenrechnung für die Entsorgung des Sondermülls Kiessplitt aufgestellt und kommen zu einem lohnenden Ergebnis.  Als Fazit lässt sich nur eine schnelle Schneeräumung empfehlen aber das kostet Personal und in Zeiten der angespannten Kassen versucht man das zu vermeiden. Auch auf Kosten der Umwelt (Quelle: naturschutz.ch).