Thomas Engst

Wer findet nicht Gefallen an einer gut aussehenden Armbanduhr? Viele Menschen halten dies für ein erstrebenswertes Ziel und die steigenden Absatzzahlen der Schweizer Uhrenindustrie geben ihnen Recht. Jedoch sind die wertvollen Zeiteisen mit dem “Swiss Made”-Label nicht frei von Tadel. So sind an der Nachhaltigkeit von Uhren aus der Schweiz berechtigte Zweifel angebracht. Das ist das Ergebnis eines aktuellen WWF-Ratings von 15 großen Schweizer Uhren- und Schmuckunternehmen. Sie kümmern sich kaum um Nachhaltigkeit in ihren Lieferketten, agieren intransparent und informieren nicht oder äußerst spärlich über die Auswirkungen ihres Geschäftes auf Umwelt und Soziales.

Abgefragt wurden 16 zentrale Handlungsfelder, darunter der Einsatz von kritischen Rohstoffen aus zertifizierten Quellen, die Unterstützung alternativer umweltfreundlicherer Abbaumethoden vor Ort, die Berücksichtigung von Umweltaspekten bei der Materialauswahl für Produkte, der Umgang mit kritischen Rohstoffen oder Reduktionsziele für Treibhausgasemissionen in der Lieferkette. Nur sechs Unternehmen, jene der Richemont Gruppe und TAG Heuer, beantworteten den Fragebogen. Neun Unternehmen wurden aufgrund öffentlich verfügbarer Informationen bewertet.

Die Ergebnisse publiziert der WWF in seinem aktuellen Watch and Jewellery Report. Das Papier ist interessant zu lesen, beleuchtet es doch einmal mehr die Hintergründe der modernen Glitzerwelt.