Thomas Engst

Draußen, zumindest im Salzlandkreis, ist es trübe und verregnet, was passt da besser als über bunte Blumen zu schreiben? Eben. Nicht viel. Daher möchte ich euch mal wieder eine Art etwas näher vorstellen. Wir kehren noch einmal zur Gattung der Glockenblumengewächse zurück und betrachten diesmal eine recht stattliche Art. Die Marien-Glockenblume (Campanula medium).
Es handelt sich dabei um eine zweijährige krautige Pflanze, die im ersten Jahr Blattrosetten bildet und erst im zweiten Jahr folgt mit Stängel und Blüten der Rest. Sie erreicht Wuchshöhen etwa 60 bis 80 Zentimetern. Die Grundblätter sind bei einer Länge von 12 bis 15 Zentimetern lanzettlich bis elliptisch mit gezähnten Blattrand.

Ihre Blütezeit erreicht C. medium von Mai bis Juli und präsentiert ihre fünfgriffeligen Blüten in einem lockeren traubigen Blütenstand. Die Farbpalette reicht dabei von lila über diverse Blautöne und rosa bis hin zu einem ganz seltenen weiß.  Die kurz gestielte, große, zwittrige Blüte ist 2,5 bis 4 Zentimeter groß und fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind nur an ihrer Basis verwachsen. Die fünf Kronblätter sind glockenförmig verwachsen; ihre Farben sind je nach Sorte verschiedene Blautöne, seltener weiß oder rosa. Die Kronzipfel sind umgebogen. Es ist nur ein Kreis mit fünf fertilen Staubblättern vorhanden.

Das angestammte Verbreitungsgebiet der Marien-Glockenblume ist das südöstliche Frankreich bzw. das nördliche Italien. Als Wuchsort bevorzugt sie frische, lockere, nährstoffreiche Böden ohne Staunässe. Im Gegensatz zu anderen Arten aus der Gattung Glockenblumengewächse wird C. medium nicht medizinisch genutzt. Ihre Verwendung findet sie als Zierpflanze und gehört seit dem 16. Jahrhundert zu den Arten eines klassischen deutschen Bauerngartens.

Die Blüten der Marien-Glockenblume (Campanula medium).

Die Marien-Glockenblume (Campanula medium).