Thomas Engst

Eventuell habt ihr schon mal etwas von dem überaus ambitionierten Projekt “The Ocean Cleanup” gehört. Falls nicht, dabei handelt es sich um eine Säuberung der Meere von Plastikmüll. Dies wird mittels riesigen Müllsaugern bewerkstelligt und soll die Ozeane ein ganzes Stück sauberer machen. Soweit die Theorie. In der Praxis hapert es noch an der Ausführung. An sich ist es logisch, dass ein so ehrgeiziges und neuartiges Projekt nicht fehlerfrei verläuft.

Aber wo steckt nun der Fehlerteufel? Nun, die Anlage saugt das Plastik zwar ein aber das gesammelte Plastik kann derzeit noch nicht in den Saugrüsseln gehalten werden. Zudem bewege sich die Anlage viel zu langsam durch das Wasser und kann daher nicht den erforderlichen Sog aufbauen.  Die Anlage muss schneller durch das Wasser schwimmen als die Kunststoffteile. Kurioserweise tauchten diese Probleme in den vorangegangenen Computermodellen und -tests nicht auf.

Die Anlage besteht aus einer 600 Meter langen Röhre in U-Form. Daran ist ein drei Meter langer Vorhang befestigt, der den Müll in dem U festhalten soll. Der Plastikmüll soll von Schiffen abgeholt und zur weiteren Verarbeitung an Land gebracht werden. Der Initiator des Projekts, der Niederländer Boyan Slat, bedauert die Probleme und die damit einhergehenden Verzögerungen, geht aber davon aus, diese bald in den Griff zu bekommen. Der Müllfänger war Anfang September aus der Bucht von San Francisco aufs offene Meer zum Great Pacific Garbage Patch – Großen Pazifischen Müllwirbel –geschleppt worden. Bei diesem Strömungswirbel sollen sich nach Schätzungen von Wissenschaftlern 1,8 Billionen Plastikteile sammeln. Am 17. Oktober war die Anlage gestartet.

“The Ocean Cleanup” – saubere Meere durch weniger Plastikmüll. Riesige Sauger sollen die Meere von Kunststoff befreien.