- Mit Brachflächen gegen das Artensterben in der Landwirtschaft - 23. August 2024
- Was bleibt vom Volksbegehren “Rettet die Bienen”? - 9. August 2024
- [Buchtipp] “Naturkalender 2025 – Illustrationen von Christoph Schmidt” - 17. Juli 2024
Vergangenes Samstag fand im Rahmen des Botanischen Vereins Sachsen-Anhalt e.V. eine Exkurion zum Thema Salzpflanzen statt. Geführt wurde die Veranstaltung von Heino John, einer wahren Botanikerlegende. Ehrensache also, dass ich mich auf die Socken machte. Das gesamte Mansfelder Seengebiet blickt auf eine lange Tradition des Salzbergbaus zurück. Besonders die Gegend um den ehemaligen Salzigen See ist stark davon geprägt. Das gilt natürlich auch für die Pflanzen. Wer hierbestehen will sollte salzverträglich sein. Jetzt will ich euch an dieser Stelle nicht mit unnötigen Fachbegriffen, Vegetationsanalysen etc. langweilen, vielmehr soll eine Beobachtung thematisiert werden, die mich hat aufhorchen lassen. Nämlich die Standorte von recht seltenen Exemplaren. Die Rede ist vom Strand-Wegerich (Platago maritima), dem Erdbeer-Klee (Trifolium fragiferum) und dem Krähenfuß Wegerich (Plantago coronopus).
Die beiden erstegenannten Arten standen nicht etwa in einem geschützen Gebiet oder weit abgeschlagen von jeglicher Zivilisation. Im Gegenteil. Sie fühlten sich auf dem Sportplatz von Wansleben pudelwohl. Schaut man sich das obere Bild (und damit den Sportplatz) flüchtig an, so sieht es hier botanisch wenig interessant aus. Aber im Detail offenbaren sich die wirkliche Kleinode.
Wegerichgewächse sind generell sehr trittverträglich und robust. Selbst bei anhaltender Dürre geht ihnen noch lange nicht die Puste aus. Spitz- und Breitwegerich sind in unseren Gefilden alles andere alsselten. Sie stehen praktisch an jedem Wegrand. Plantago maritima aber ist da schon seltener. Auf salzige Böden spezialisiert findet man ihn im Binnenland nur noch an wenigen Stellen.
Ebenso spektakulär ist der Erdbeer-Klee (Trifolium fragigerum). Hier ist der Name Programm. Wer ihn mal blühen sieht versteht die Namensgebung auf Anhieb.
Den weiter oben erwähnten Krähenfuß-Wegerich fanden wir etwas abseits der Straßen auf einem ehemaligen Bergbaugelände. Aus nachvollziehbaren Gründen bleibt der genaue Name unter Verschluss ;). Für den Laien ist diese Art kaum von Pl. maritima zu unterscheiden, wodurch mitunter eine Verwechslung auftritt.
Aber wieso zeige ich euch nun diese Bilder von recht unscheinbaren Pflanzen? Genau deshalb. Weil sie unscheinbar sind und mitten unter uns leben. Nicht immer sind die Highend Arten in irgendwelchen Naturshcutzgebieten. Sehr oft sind sie mitten im urbanen Raum anzutreffen. Es lohnt sich eben immer die Augen offen zu halten.
Schreibe einen Kommentar