Thomas Engst

Naturschutz ist etwas, was im Lehrplan der deutschen Schulen nur wenig Anklang bzw. Aufmerksamkeit findet. Oftmals haben selbst die Lehrer für Biologie keinen blassen Schimmer und machen alles nur viel schlimmer. Mancherorts lässt man die Schüler über die Wintermonate ein Herbarium anfertigen.

Ganz anders scheint man da an der Deutschen Schule Moskau zu verfahren, da haben die Klassen 4a und 4b mit ihrem „Elefantenprojekt“ der Wilderei den Kampf angesagt. Für den Elefantenschutz haben sie mittels diversen Aktionen in ihrer Schule für Aufsehen gesorgt und über Elefanten informiert, sich mit dem Thema Wilderei beschäftigt und Spenden gesammelt. Der Erlös kommt der NABU International Naturschutzstiftung zu Gute und soll beim Aufbau einer Hundestaffel in Kenia helfen. Der Einsatz von Spürhunden ist ein wichtiges Hilfsmittel für Ranger im Kampf gegen die Wilderei und zum Schutz der Elefanten.

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Mit dem Thema Wilderei beschäftigten sich die Schüler bereits zuvor im Ethikunterricht. Sie erfuhren, dass etwa alle 15 Minuten ein Afrikanischer Elefant Wilderern zum Opfer fällt. In einem Jahr macht das rund 35.000 Elefanten, die ihrer Stoßzähne wegen getötet werden! Den Kindern war schnell klar, dass Wilderei bekämpft werden muss und sie sich für den Schutz der Wildtiere einsetzen möchten. So entstanden die ersten Ideen für das „Elefantenprojekt“. Dank der Initiative ihres Lehrers und der Hilfe der Schulsozialarbeiterin konnten die Kinder ihre Vorstellungen und Pläne in die Tat umsetzen.

Die Schüler organisierten einen Kinoabend mit dem Film „Chandani und ihr Elefant“. Der Eintritt sowie der Verkauf von Snacks und Getränken kamen dabei den Elefanten zu gute. Auch der Gewinn aus einem Flohmarktstand, an dem die Schüler Bücher und Spiele verkauften, floss in ihr Projekt. Die Spendendose bastelten sie selbst und sammelten auf dem Schulsommerfest Spenden.

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Zielstellung war eine Spendensumme über 1.500 Euro – ein Betrag, mit dem NABU International bereits einen Spürhund für die Hundestaffel kaufen und ausbilden kann. Doch dank ihres unermüdlichen Einsatzes und der vielen Aktionen erreichten die Schüler am Ende eine Spendensumme von 4.000 Euro – ein toller Erfolg!

Gerade in von Konsum getriebenen Nationen sollte das Thema Wilderei durchaus öfter angesprochen werden. Die nachwachsende Generation kann nicht früh genug für ein solch dramatisches Thema sensibilisiert werden (Quelle: NABU).