Thomas Engst

Irgendwann ist es in der Gesellschaft wohl normal und akzeptiert wurden, dass Raucher ihre Kippen einfach so in die Umwelt entsorgen. Täglich sehen tausende Nichtraucher dieses Verhalten und ignorieren es. Von solch einer Akzeptanz können manch andere Gruppen der Bevölkerung leider nur träumen. Aber das ist ein (durch menschliches Verhalten und Erziehung) bedingtes Problem, welches man auch in Zukunft erdulden muss. Der Glühstengelfabrikant Parisienne verfolgt mit dem Veranstalter des Gurtenfestival TerraCycle einen interessanten Ansatz. Festivalbesucher werden dazu angehalten, ihre Stumpel nicht einfach in die Natur zu schnipsen, sondern in eine der kostenlosen Sammelboxen zu entsorgen und an die Festival-Hostessen zu übergeben. Als Dank gibt es ein kleines Präsent und ein oder zwei Karmapunkte. Der Clou an der Sache ist aber der weitere Werdegang der aufgerauchten Zigaretten. TerraCycle trägt dafür Sorge, dass diese in umweltfreundliche Gebrauchsgegenstände verarbeitet werden. Erreichen möchte man dies durch die Zerlegung in Asche, Papier und Filter.  Mehr gibt so eine Nikotinnudel auch gar nicht her. Asche und Papier möchte man kompostieren, den Filter erwartet ein Schicksal als Plastikpellet. Aus diesen Pellets wiederum werden bspw. Aschenbecher oder Transportpalletten.  Um diesen Versuch auch über das Festivalgelände hinaus bekannt und erfolgreich zu machen, ist PARISIENNE in Bern, der heimlichen Hauptstadt der Schweiz, mit vielen Einzelhändlern (oder Detailhändlern) im Gespräch und konnte einige Partnerschaften eingehen. Das mittlerweile beachtliche  Abfallproblem mit Zigarettenkippen soll so etwas entschärft oder gar unterbunden werden.  Anhand solcher Projekte kann man sehen, was alles in Sachen Recycling machbar ist, wenn ein Wille und eine Idee vorhanden sind. Damit wird es aber auch langsam Zeit den Begriff Abfall zu überdenken. Was jetzt nicht heißen soll, es ist egal wie viel Müll wir machen, es wird eh recycelt. Ein gutes Vorhaben ist es aber auf jeden Fall und bringt hoffentlich den gewünschten Erfolg (Quelle: naturschutz.ch).