Thomas Engst

Ähnlich wie bei uns in Deutschland hat der Wolf auch in der Schweiz eine bewegte Vergangenheit. Nachdem er über hundert Jahre ausgerottet war, kehrt er nun langsam in das Alpenland zurück. Natürlich nicht ohne Vertretern diverser Verbände Probleme zu machen. Aber darüber soll es in diesem Beitrag nicht gehen, vielmehr gibt es für den Wolf als Art positive Neuigkeiten. Wie der Kanton Tessin mitteilte, konnte im Valle Morobbia (östlich von Bellinzona und an der Grenze zu Italien) ein adulter Wolf nebst drei Welpen beobachtet werden. Somit wurde im Tessin die zweite natürliche Reproduktion des Wolfes in der Schweiz nachgewiesen. Die Neubildung von Rudeln wurde bisher stets vermutet, immerhin gab es ausreichend männliche und weibliche Tiere, jetzt aber ist es Gewissheit. Obwohl der Wolf im gesamten Alpenraum geschützt ist, passieren immer wieder Unfälle (etwas neutral ausgedrückt) bei denen ein Wolf, eine Kugel und ein Wilderer involviert sind. Eben der ganz normale Alltag, den auch wir in Deutschland haben. Schutzmaßnahmen sowie Sicherung der Herdentiere sind aber ein unausweichlicher Bestandteil der Wolfsthematik. Obwohl die Bestände an Wild in der Schweiz recht hoch sind und mehrere Wolfsfamilien problemlos versorgen kann, sind Übergriffe auf Haustiere (Schafe, Ziegen etc.) nicht ausgeschlossen. Der Wolf ist auf Effizienz bedacht und bevorzugt leichte Beute. Jetzt heißt es abwarten und sehen wie sich der Bestand entwickelt.