Thomas Engst

Die Natur hat immer wieder ein Ass im Ärmel um uns Menschen zu verblüffen. Dieser Gedanke kam mir heute bei der morgendlichen Zeitungslektüre. Die Mitteldeutsche Zeitung berichtet über einen sensationellen Fund der Universitäten Halle und München. Demnach wurde bei dem Bakterium C. metallidurans eine Fähigkeit nachgewiesen, die ansonsten nur Dieter Bohlen, ein Esel und König Midas beherrschten. Aus Mist Gold zu machen.

Die Fähigkeit von C. metallidurans Gold auf biologischem Weg abzulagern ist schon seit 2009 bekannt. Nun aber konnten Forscherteams die genauen Prozesse dahinter entschlüsseln. Das Team stützt seine Resultate auf den Sachverhalt, dass Gold genauso aufgenommen wird wie Kupfer und gelangt auf diesem Weg in das Innere des Bakteriums.

Kupfer ist für die Vertreter von C. metallidurans ein lebensnotwendiger Bestandteil. Andererseits wirkt es in größeren Konzentrationen natürlich hochgiftig. In komplizierten chemischen Prozessen werden die Edelmetalle jedoch zunächst in eine für die Bakterien leicht aufnehmbare Form umgewandelt. So gelangen die Stoffe in das Zellinnere.

Doch dann gibt es zwischen Kupfer und Gold einen folgenreichen Unterschied. Zu viel Kupfer, das ansonsten vergiftet, wird den Forschern zufolge durch das Enzym CopA wieder nach außen abgepumpt. Ist im Inneren der Bakterien aber zusätzlich noch Gold vorhanden, kann das Enzym seine Wirkung nicht mehr entfalten. Am Ende verlassen kleine Goldnuggets das Tierchen. Den ausführlichen Artikel gibt es bei der MZ zu lesen.